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Dritte LigaErnüchterung beim 1. FC Magdeburg

Beim FCM herrscht nach der zweiten Ostderby-Niederlage in Folge - dem 0:1 in Erfurt folgte ein 2:4 gegen Chemnitz - Ernüchterung.

23.10.2016, 23:01

Magdeburg l Erst der Stotterstart mit vier Niederlagen in sechs Spielen, dann die Superserie mit 13 Punkten in fünf Partien und nun wieder der Rückfall – wird der FCM in dieser Saison zur „launischen Diva“?

Festzustellen bleibt nach dem 2:4 am Sonnabend gegen Chemnitz vor immerhin 17 700 Zuschauern, dass die Marschroute von Trainer Jens Härtel, der bei seinen Ideen und Entscheidungen bislang fast immer richtig lag, diesmal nicht aufging. „Die Umstellungen haben nicht so gefruchtet“, räumte der 47-jährige Fußball-Lehrer hinterher unumwunden ein. „Wir haben zuletzt hinten relativ stabil gestanden, uns vorne aber zu wenig Chancen erarbeitet. Das wollte ich gegen Chemnitz ändern, zumal wir ein Heimspiel hatten“, erläuterte Härtel, der auf Christopher Handke, Manuel Farrona-Pulido und Sebastian Ernst verzichtete und dafür Ahmed Waseem-Razeek, Tarek Chahed und Gerrit Müller brachte. Alle drei nahm Härtel jedoch später vorzeitig vom Platz.

Auch die Abwehr hatte der Coach verändert, von Dreier- auf Viererkette umgestellt. Doch das wollten hinterher selbst die Spieler nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Daran hat es nicht gelegen, zumal wir vorher ja auch schon oft mit Viererkette gespielt haben“, sagte stellvertretend Innenverteidiger Nico Hammann. Auch Härtel sah das so: „Es hing nicht mit dem System, sondern mit dem individuellen Abwehrverhalten zusammen. Die Gegentore waren zu einfach, wobei Chemnitz natürlich brutal effektiv gespielt hat.“ Und auch das nötige Glück besaß. Denn beim 0:1 sprang Anton Fink nach einem Fehler von Marius Sowislo und anschließdendem Ping-Pong im Strafraum der Ball vor die Füße, beim 0:2 profitierte der 29-Jährige davon, dass der von Jan Glinker parierte Foulelfmeter genau vor seiner Brust landete und er so noch vollenden konnte.

Apropos Elfmeter: Die Entscheidung des Unparteiischen war hart, aber vertretbar, auch wenn Verursacher Felix Schiller („Wenn wir nach der Pause das 1:2 machen, bebt hier das Stadion, und das Ding kippt vielleicht noch“) hinterher sagte: „Ich kann mich schließlich nicht in Luft auflösen.“ Doch der FCM-Innenverteidiger hinderte Alexander Bittroff mit der Hand am Weiterlaufen.

Immerhin bewies der FCM am Sonnabend Moral, steigerte sich im zweiten Abschnitt deutlich und steckte selbst nach dem 0:3 und 1:4 nie auf. „In dieser Hinsicht kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, so Härtel, der deswegen auch die von Geschäftsführer Mario Kallnik Mitte der Woche angeführte Gefahr einer „trügerischen Idylle nach hinten“ in der Tabelle nicht als mögliche Ursache für die Niederlage sah: „Die Einstellung hat gestimmt. Alle haben sich reingehauen.“