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Fußball Die Familie ist Hainaults Anker

Erst zwei Punktspiele hat André Hainault 2016 für den 1. FC Magdeburg absolviert. Verletzungen haben ihn immer wieder ausgebremst.

01.12.2016, 23:01

Magdeburg l Wenn am Sonnabend die Mannschaft von Trainer Jens Härtel nach dem Abschlusstraining in den Bus steigt und zum Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt (Volksbank-Stadion, Sonntag, 14 Uhr, live im HR) aufbricht, bleibt André Hainault zu Hause. Wieder einmal. 33 Punktspiele hat der FCM im Kalenderjahr 2016 bislang bestritten, nur zweimal stand der 30-Jährige auf dem Platz.

Kurz vor Ende des Wintertrainingslagers in Novo Sancti Petri warf den Innenverteidiger, der im Sommer 2015 vom damaligen Zweitligisten VfR Aalen zum FCM kam, ein Innenbandriss im Knie aus der Bahn. Nach der Winterpause machte er kein Spiel mehr. Im Sommer kämpfte sich Hainault wieder heran, spielte gegen den SC Paderborn und den VfL Osnabrück. Seit der Rückkehr von einer Länderspielreise Anfang September fehlt Hainault beim FCM erneut verletzt – nach fast unzähligen Konsultationen bei Ärzten lautet die Diagnose: Sprinter-Fraktur im Hüftbereich.

„Es ist nicht wie eine normale Muskelverletzung. Keiner weiß, wie lange es noch dauert. Ich probiere fast jeden Tag etwas anderes aus“, sagt Hainault, der auch schon Zahnärzte, Chiropraktiker und Osteopathen aufgesucht hat, um seinen Beschwerden auf den Grund zu gehen. Vor allem mental bereitet dem Abwehrspieler die lange Zwangspause Probleme: „Ich habe dieses Jahr mehr Zeit auf dem Behandlungstisch verbracht als auf dem Platz. Das ist sehr schwer für den Kopf.“

Abwechselung und Sonnenschein ins Leben bringt derzeit vor allem die Familie, auch wenn Tochter Milane am Mittwoch für eine Schrecksekunde sorgte und nach einem Sturz vom Trampolin eine dicke Nase hatte: „Sie ist meine Droge, für meine Tochter bin ich auch noch immer der Lieblingsspieler“, sagt Hainault. „Mit ihr vergesse ich ein bisschen die Probleme, bin ein bisschen mehr positiv“, sagt Hainault. Kurz vor Weihnachten erwarten er und Ehefrau Catherine Familienzuwachs, seine Frau ist hochschwanger.

Trotz der derzeit persönlich alles andere als zufriedenstellenden sportlichen Situation muss Hainault zumindest keine Zukunftsängste haben. Sein Vertrag beim FCM wurde im April bereits vorzeitig verlängert, läuft bis Mitte 2018. André Hainault: „Das nimmt mir natürlich ein bisschen Druck. Auf der anderen Seite bin ich nicht nach Deutschland gekommen, um dauernd verletzt zu sein. Ich möchte trainieren und endlich wieder mit den Kumpels auf dem Platz stehen.“ Derzeit einziger Trost: Nach dem verkorksten Jahr 2016 kann 2017 eigentlich nur besser werden.

KADER: Abwehrspieler Christopher Handke klagte unter der Woche über Leistenprobleme, konnte aber am FCM-Mannschaftstraining teilnehmen.