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Fußball Phantomtore und Kurioses

Die Derbys zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC haben schon immer besondere und kuriose Geschichten geschrieben.

25.11.2016, 23:01

Magdeburg l Nun also doch: Das Drittliga-Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC (MDCC-Arena, 14 Uhr, live im MDR) wird nicht als „Geisterspiel“ in die Geschichtsbücher eingehen, hat aber trotzdem schon vor dem Anstoß seinen Platz in den FCM-Annalen sicher – jetzt eben mit einem strikten Hüpfverbot für den blau-weißen Anhang. Über 20 000 Besucher werden heute zum Sachsen-Anhalt-Derby erwartet – und das Stadion trotz Auflagen in einen Hexenkessel verwandeln und das blau-weiße Herz hüpfen lassen.

Die besondere Rivalität beider Vereine hat schon immer besondere Geschichten hervorgebracht. Lange vor dem „Phantom-Tor“ von Leverkusens Stefan Kießling in Hoffenheim sorgte schon FCM-Legende Jürgen Pommerenke für einen ähnlichen Fall. Am 3. Mai 1975 zirkelte der heute 63-Jährige beim damaligen HFC Chemie einen 20-Meter-Freistoß direkt ins obere linke Eck, unerreichbar für Halles Schlussmann Walter Jänicke – doch der Ball rutschte durch ein Loch aus dem Netz. Schiedsrichter Rudi Glöckner und sein Linienrichter entschieden trotz heftiger Proteste der Magdeburger Spieler auf Abstoß. Gewonnen wurde das Spiel aber trotzdem ...

Für eine andere Kuriosität sorgte im Landespokal-Viertelfinale 2011 Shergo Biran. In der 85. Minute kam der Stürmer für die Blau-Weißen in die Partie – knapp vier Minuten später war das Spiel für den heute 37-Jährigen schon wieder zu Ende. Erst forderte der Angreifer zu vehement einen Freistoß, dann ging er auf Gegenspieler Nico Kanitz los, stieß den Hallenser zu Boden und „knöpfe“ sich anschließend Schiedsrichter Stefan Sauerzweig vor. Folge: Der schnellste Platzvereis in der Geschichte für den FCM.

Einen unrühmlichen Platz in den Annalen hat auch das Landespokal-Finale von 2014, damals sorgten HFC-Fans im Erdgas-Sportpark für einen Eklat und fast einen Spielabbruch. Minutenlang feuerten die Anhänger Pyrotechnik auf den Rasen. Die Gäste aus Magdeburg zeigten sich unbeeindruckt und nahmen beim 3:0 den Pokal mit nach Hause.

Unvergessen ist auch der 29. September 2000. An einem tristen Freitagabend fegte der FCM im Ernst-Grube-Stadion den Rivalen aus Halle mit 7:0 vom Rasen. „Und selbst das hat unseren Fans noch nicht gereicht“, erinnert sich Dirk Hannemann. Der heute 46-Jährige trug zu Beginn seiner Karriere zunächst das rot-weiße Trikot, ehe der gebürtige Dessauer der Weg u. a. über den MSV Duisburg und Hansa Rostock Ende der neunziger Jahre zum FCM führte.

„Ich hatte beim HFC eine feine Zeit, fühle mich aber dem Club viel näher“, so Hannemann, der heute den Verbandsligisten Fortuna Magdeburg trainier. Beim Spiel heute in der MDCC-Arena ist er dabei: „Zum Glück können wir jetzt alle zuschauen – und es wird auch so für die Fans ein geiles Spiel.“