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Fußball Schiller war mit Weil schon an der Bar

Eine knappe Stunde hat sich Felix Schiller, Verteidiger beim 1. FC Magdeburg, am Mittwoch den Fragen der Volksstimme-Leser gestellt.

01.02.2017, 23:01

Könnten Sie sich vorstellen, nach China zu wechseln?

Felix Schiller: Ich glaube nicht, dass sie in China gerade zwingend an Felix Schiller denken. Ich denke aber, dass durch das Verhalten dort der Fußball kaputt gemacht werden kann. Millionen zu verpulvern, um alte Stars zu holen, kann nicht der Weg sein.

Wie war das für Sie, in Köln nach der schweren Verletzung, die Sie dort vor eineinhalb Jahren mit dem Achillessehnenriss erlitten hatten, aufzulaufen? War das bei Ihnen noch im Kopf?

Auf dem Weg vom Hotel zum Stadion habe ich schon noch mal an die Verletzung damals gedacht. Auf dem Platz ist das aber aus dem Kopf raus, weil man als Spieler sehr konzentriert ist. Das Tor zum 1:1 bei Fortuna Köln am vergangenen Sonnabend war aber natürlich trotzdem besonders. Solche Geschichten schreibt wohl nur der Fußball. Ärgerlich war nur, dass wir am Ende ohne Punkte nach Hause gefahren sind.

Wie haben Sie die Zeit ohne Fußball während der Verletzung erlebt?

Anfangs ging es noch, weil ich relativ viel Ablenkung hatte. Nach drei bis vier Monaten wurde es dann schlimmer, weil mir erst klar wurde, wie lange ich noch ausfallen werde. Ich war froh, dass ich mein Studium hatte. Außerdem habe ich noch gezielter auf meine Ernährung geachtet, mir neue Hobbys gesucht. Sonst wird es schwer, weil ich ja monatelang während der Reha-Phase nur im Kraftraum war.

Haben Sie Angst vor einer ähnlichen Verletzung?

Eine solche Angst war nach vier, fünf Trainingseinheiten nicht mehr vorhanden. Die muss aber auch weg sein, weil man sonst auf dem Platz keine Leistung bringen kann.

Wie war es für Sie, die Spiele im Stadion nur von der Tribüne sehen zu können?

Auch das war zu Beginn in Ordnung. In den letzten drei, vier Monaten wäre ich am liebsten nicht mehr live dabei gewesen, weil ich es kaum aushalten konnte. Ich wäre so gerne auf dem Rasen gewesen.

Waren Sie in dieser Phase während eines Spiels auch mal direkt bei den Fans?

Ich war tatsächlich bei einer Partie in Block U. Das war Wahnsinn, wie sich die Fans mit dem Verein identifizieren und sich auch gefreut haben, dass ich bei ihnen war.

Was muss sich nach der Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen Zwickau ändern?

Die Bereitschaft, die entscheidenden Zweikämpfe anzunehmen. Die haben wir in Köln gerade zu Beginn nicht gehabt. Wir haben zu oft die zweiten Bälle verloren. Es wird sicherlich eine kämpferische Partie, in der wir sofort hellwach sein müssen.

Sie haben in Köln Ihre fünfte Gelbe Karte kassiert und sind am Sonntag gesperrt. Tut das doppelt weh, weil ja mit Richard Weil ein weiterer Verteidiger verpflichtet wurde?

Das ist schon bitter. Ich hatte eine gute Vorbereitung und habe in Köln ein Tor gemacht. Jetzt kommt noch ein neuer Spieler, der auf meiner Position vermutlich aufläuft. Für mich gilt es einfach, im Training Gas zu geben.

Sehen Sie Richard Weil in erster Linie als Konkurrenten?

Gar nicht. Ich war mit ihm sogar schon in einer Bar und habe eine Cola getrunken. Den Zapfenstreich haben wir natürlich eingehalten. Ich weiß aber, was ich kann, und mache mir keine Sorgen um meinen Platz im Team.

 Wie läuft es beim FCM, wenn ein neuer Spieler vorgestellt wird?

Das macht der Trainer. Dann spricht man in der Kabine untereinander ein bisschen, hat auch viele Themen wie zum Beispiel den ehemaligen Verein des neuen Spielers. Ich denke schon, dass wir es neuen Spielern so einfach wie möglich machen wollen, damit sie sich gleich wohlfühlen.

War der Abgang von Sebastian Ernst ein Thema in der Mannschaft?

Ich habe mit Sebastian im Trainingslager über einen möglichen Wechsel gesprochen, weil ich mit ihm auf einem Zimmer war. Da hatte es sich aber eigentlich schon erledigt, deshalb war ich jetzt überrascht, als der Wechsel doch noch stattfand.