1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Tischer geht in seiner neuen Rolle voll auf

Fußball Tischer geht in seiner neuen Rolle voll auf

Matthias Tischer, vergangene Saison nur noch die Nummer zwei im FCM-Kasten, fühlt sich in seiner neuen Rolle als Torwarttrainer pudelwohl.

26.06.2016, 23:01

Magdeburg l Als Geschäftsführer Mario Kallnik dem FCM-,,Urgestein“ (204 Pflichtspiele) im Januar im spanischen Winter-Trainingslager zu verstehen gab, dass der Club zur neuen Saison nicht mehr mit ihm plant, saß der Stachel der Enttäuschung tief. Doch das ist Schnee von gestern. „So wie es jetzt gekommen ist, bin ich total happy. Es gab sehr offene Gespräche, alle haben es mir leicht gemacht“, erzählt Tischer total entspannt und unterstreicht, dass er den Schritt, die aktive Karriere trotz seines für einen Torhüter keineswegs „bib- lischen“ Alters von 30 Jahren zu beenden, nicht bereut hat: „Noch keine einzige Sekunde.“

Dass er sich nun voll auf den Torwarttrainer-Job in der ersten Mannschaft konzentrieren kann, hing vor allem damit zusammen, dass sein Vorgänger Jo Stock ausschied und diese Stelle plötzlich frei war. „Ich musste nicht lange überlegen, weil es das ist, was mir Spaß macht und wovon ich am meisten Ahnung habe“, sagt Tischer, der nach eigenen Angaben nach wie vor „ein Superverhältnis zu Jo hat und mit ihm in ständigem Kontakt steht“.

Wie sehr Tischer in seiner neuen Rolle aufgeht, belegen auch seine Zukunftspläne. Er will so schnell wie möglich die DFB-Torwarttrainer-Lizenz machen, die drei Stufen beinhaltet. Die C-Lizenz (UEFA-B-Level) hat er bereits in der Tasche, danach heißt es noch einmal an zwei Wochenenden richtig „büffeln“, um dann den Schein für die höchste Stufe in der Hand zu haben.

Sehr hilfreich war aus seiner Sicht auch die einwöchige Hospitanz bei Erstliga-Aufsteiger RB Leipzig: „Weniger, was meinen Erfahrungsschatz bei einzelnen Übungen oder ein gutes Auge anbetrifft. Gefehlt hat mir aber die Trainings-Organisation, -Planung und -Nachbereitung. Insofern war diese Woche wichtig und wertvoll“, berichtet der 30-jährige Sympathieträger, dem man es bedenkenlos abnimmt, wenn er offen erzählt: „Ich lerne natürlich von Tag zu Tag dazu, bin von meinem Naturell her aber schon immer ein akribischer Mensch gewesen. Deswegen braucht sich der Trainer (Jens Härtel/d. Red.) auch keine Sorgen zu machen. Er kann sich zu hundert Prozent auf mich verlassen. Ich bin eben ,Tischi‘. So wie es jetzt ist, ist es perfekt.“

Härtel selbst bestätigt das: „Aus meiner Sicht gibt es überhaupt keine Probleme. Für ihn persönlich mag es eine Umstellung gewesen sein, aber damit muss er selber klarkommen.“ Wobei es der 47-Jährige sehr wohl registriert, andererseits aber auch erwartet, dass sein Torwartcoach sich weiterbildet.

Apropos Umstellung: Wie geht Tischer denn nun damit um, dass er zuvor im Schatten von Stammkeeper Jan Glinker stand und nun quasi sein Vorgesetzter ist? „Da gab es schon als Spieler überhaupt keine Probleme. Wir haben ein absolut offenes Verhältnis.“ Und mit Blick auf Neuzugang Leopold Zingerle sagt Tischer: „Ich behandle alle gleich. Fakt ist, dass ich das Bestmögliche aus den Torhütern herausholen möchte, denn ein Keeper nimmt mehr und mehr eine Schlüsselfunktion ein.“ Und weiter: „Deutschland ist schließlich ein Torhüter-Land. Diesen Status gilt es, aufrecht zu erhalten.“

Als siebten und letzten Neuzugang hat der FCM Florian Kath vom SC Freiburg verpflichtet. Der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler kommt von Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg und wird für ein Jahr ausgeliehen. Der gebürtige Balinger gehörte zum Freiburger Profikader und absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit vier Zweit- und 16 Regionalliga-partien (fünf Treffer).