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Turbine gewinnt Final-Krimi gegen 1. FFC Frankfurt Potsdamer Frauen kriegen bei DFB-Jubiläumsturnier noch die Kurve

Das Jubiläumsturnier hatte es in sich: Erstmals war der DFB-Pokal der
Frauen in Magdeburg ausverkauft, mit 86 Treffern besonders torreich und
von zahlreichen Überraschungen geprägt. Die größte: Turbine Potsdam,
nach zwei Niederlagen kurz vorm K.o., konnte seinen Titel doch noch
verteidigen (6:5 im Finale über den 1. FFC Frankfurt).

Von Uwe Tiedemann 13.01.2014, 02:22

Magdeburg | Schon gegen 9.30 Uhr hatten sich lange Schlangen an den Tageskassen gebildet. Gegen Mittag vermeldete dann der Hallensprecher: Die Getec-Arena ist mit 6434 Plätzen ausverkauft.

Bundestrainerin Silvia Neid war schwer beeindruckt: "Wenn schon morgens die Leute bei einem Frauenfußball-Event für Karten anstehen, muss es wohl eine besondere Veranstaltung sein." Und genauso kam es dann auch: Von Beginn an herrschte eine fantastische Stimmung in der Getec-Arena. Wohl auch deswegen, weil das Turnier erstmals an einem Sonntag stattfand. In den vergangenen Jahren hatten sich an einem Sonnabend die Zuschauer erst allmählich eingefunden.

Gar nicht gut ins Turnier fand trotz bester Unterstützung allerdings Turbine Potsdam. Trainer-Oldie Bernd Schröder (71), der die Halle gerne als sein "Wohnzimmer" bezeichnet, musste mit Niederlagen gegen SG Essen-Schönebeck (1:2) und Bayer Leverkusen (1:3) gleich zwei kalte Duschen über sich ergehen lassen.

Doch danach ging\'s bergauf. Die Krönung: Hallentitel Nummer sieben nach einem 6:5 im Neunmeter-Schießen im Finale über den Rivalen 1. FFC Frankfurt. Nach regulärer Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, Jennifer Zeitz mit einem Traumtor in den linken Winkel kurz vor Schluss für den wichtigen Ausgleich gesorgt.

"Die Mädels haben sich an den Haaren selbst rausgezogen", bilanzierte Schröder hinterher und sprach "vom Niveau her ohne eine einzige Zeitstrafe vom besten Hallenpokalturnier, das wir bislang hatten".

Aber auch Kollege Colin Bell vom unterlegenen 1. FFC Frankfurt war rundum zufrieden. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die in der regulären Spielzeit keine Partie verloren hat." Im Neunmeterschießen hatte ausgerechnet Dzsenifer Marozsan versagt, die aber trotzdem zur besten Spielerin gewählt wurde und bei dieser Auszeichnung dann "schon ein komisches Gefühl hatte".

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Ein Turnier, das sportlich und organisatorisch keine Wünsche offenließ. Magdeburg hat beste Eigenwerbung für 2015 betrieben.