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Fußball Hat Germania die Regionalliga schon abgehakt?

Aufgabe vor Rückrundenstart? Ein Spielerberater sagt, der Vorstand des Regionaligisten Germania Halberstadt strebe den Abstieg ab.

Von Florian Bortfeldt 15.01.2016, 00:01

Halberstadt l Gegen Fußball-Regionalligist Germania Halberstadt wurden inmitten der Vorbereitung auf die Rückserie bedenkliche Vorwürfe erhoben. Ein Spieler- und Trainerberater, der namentlich nicht genannt werden möchte, behauptet: „Der Vorstand strebt den Abstieg an, um in der Oberliga mit einem deutlich geringeren Etat bei null anzufangen. Es ist noch genug Zeit, um die Wende zu schaffen, dafür hatten sich viele Trainer angeboten, aber alle hat man abgelehnt – wohl aus Kostengründen, der Verein hat sich verkalkuliert.“

Aus möglichen Geldsorgen eine „Marschrichtung Abstieg“ ausgeben – ist das im Sinne der Germania? „Wir geben uns die größte Mühe, die Liga zu halten“, so VfB-Präsident Olaf Herbst, der natürlich um die schwierige sportliche Situation weiß, „ob es gelingt, ist nicht vorherzusehen. Im Fußball muss man grundlegend immer einen Plan B in der Tasche haben – egal ob man Schlusslicht oder Tabellenzehnter ist. Bei der aktuellen Konstellation, dass mit Rostock und Erfurt zwei Teams aus dem NOFV aus der 3. Liga absteigen könnten, und es somit mehr Absteiger aus der Regionalliga geben würde, muss man schon sehr naiv sein, nicht über die Zukunft nachzudenken.“

Dass die Germania finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, ist seit langem bekannt, „das sind aber die meisten Vereine in unserer Liga nicht“, so der Vereinschef. Entsprechend nimmt er zum Thema Trainer Stellung,: „Thomas Waldow ist ausgebildeter A-Lizenz-Trainer, wir schätzen ihn, für uns ist er sehr wertvoll. Klar, es gab Bewerbungen, beim VfB Germania gibt es aber keine Experimente. Der Trainer muss zum Verein und ins Budget passen.“ Abschließend unterstreicht Herbst die Absicht, sportlich die Kurve zu kriegen. „Das sind wir allein den zahlreichen Sponsoren und der guten Infrastruktur mit dem neuen Stadion schuldig.“

Der Sportchef Stephan Grabinski unterstreicht, dass die Vorwürfe „keine Option sind. Wir gehen mit Volldampf in die Rückrunde, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist, muss man sich intensiv mit solchen Gedanken beschäftigen. Es bleiben genügend Spiele, um das abzuwenden.“

Die Rückrunde ohne sportliches Ziel hinplätschern lassen? Trainer Thomas Waldow sagt es ganz klar: „Dann wäre ich nicht hier, dafür wäre mir meine Zeit zu schade!“