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Ausgerechnet in Ingolstadt Hasenhüttl kassiert mit RB Leipzig 0:1-Niederlage

RB Leipzig kann doch verlieren. Ralph Hasenhüttl kassiert mit dem Rekordaufsteiger ausgerechnet in Ingolstadt die erste Niederlage in der Bundesliga. Den FCI freut's - den FC Bayern auch.

Von Martin Moravec, dpa 10.12.2016, 17:48

Ingolstadt (dpa) - Ausgerechnet bei seinem früherem Verein blieb Ralph Hasenhüttl mit Rekord-Aufsteiger RB Leipzig erstmals in dieser Saison ohne Tor und büßte die Tabellenführung an den FC Bayern ein. "Niederlagen tun immer weh, egal gegen wen", meinte Hasenhüttl schmallippig.

Völlig zerknirscht trat der Trainer nach der ersten Bundesliganiederlage mit RB Leipzig die Rückreise aus seiner alten Heimat Ingolstadt an. Die diesmal in der Offensive erfolglosen Leipziger unterlagen dem bisherigen Schlusslicht in einem hitzigen Duell am Samstag mit 0:1 (0:1) und gingen nach dem 14. Spieltag erstmals als Verlierer vom Platz. "Unser Spiel mit dem Ball war nicht gut genug", meinte Emil Forsberg, der in der 88. Minute die Riesenchance zum Ausgleich für den Aufsteiger aus Sachsen vergab.

Mit 33 Zählern sind die Leipziger als Zweiter zwar punktgleich mit den Münchnern, sie weisen aber die deutlich schlechtere Tordifferenz als der deutsche Fußball-Rekordmeister auf. Mit einem wuchtigen Kopfball bescherte Roger (12. Minute) den defensiv hervorragend auftretenden Ingolstädtern vor 15 200 Zuschauern den überraschenden, aber verdienten zweiten Saisonsieg. Mathew Leckie (90.+4) sah kurz vor dem Abpfiff noch die Gelb-Rote Karte.

"Die Mannschaft sich hat mit ganz viel Engagement und Leidenschaft den Sieg erarbeitet", resümierte Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis zufrieden. "Für die Mannschaft war das ein ganz wichtiger Befreiungsschlag. Das freut mich riesig."

228 Tage nach seiner Abschiedsankündigung hoffte Coach Hasenhüttl auf ein "temporeiches, intensives Spiel mit viel Leidenschaft", wie er vor Anpfiff im TV-Sender Sky sagte. "Ich denke, es wird von der ersten Minute an ziemlich zur Sache gehen." Hasenhüttl, der sich vor Spielbeginn auch Pfiffe gefallen lassen musste, irrte nicht.

Es waren aber die Ingolstädter, die sich von ihrer besten Seite zeigten und mit einer taktischen Umstellung überraschten: Roger rutschte immer wieder zwischen die etatmäßigen Innenverteidiger Matip und Marcel Tisserand, je nach Situation agierte der FCI nun mit einer Dreier- oder sogar einer Fünferkette.

Bissig und mutig stemmte sich der FCI gegen die Leipziger, die mit der dichten Verteidigung der Hausherren erhebliche Probleme hatten. Vor allem mit Standards brachten die Schanzer, die in der Sturmspitze auf Dario Lezcano setzten, RB immer wieder in die Bredouille.

Mit seinem ersten Saisontor sorgte Roger nach einer Flanke des früheren Leipzigers Anthony Jung für die verdiente Führung der abwartend agierenden Gastgeber. Marvin Matip (22.) setzte noch einen Kopfball nach einer Ecke knapp über das Tor von Peter Gulacsi.

Und Leipzig? Der nach seiner Schwalbe gegen den FC Schalke 04 heftig ausgepfiffene Timo Werner war viel unterwegs - mehr nicht. Insgesamt fehlte die Effektivität in der Offensive. Die beste Chance in der ersten Hälfte besaß noch Linksverteidiger Marcel Halstenberg (20.), der nach einer Flanke in den Strafraum des emsigen Forsberg aber im Fallen nicht mehr genau zielen konnte.

Mit vereinten Kräften vereitelten dann Schlussmann Martin Hansen und Almog Cohen den möglichen Ausgleich durch Marcel Sabitzer (52.). Der FCI-Keeper musste nach dem Zusammenstoß mit dem Österreicher aber nur sechs Minuten später verletzt für Ørjan Nyland vom Platz.

Der Norweger rettete mehrere Male vor den anstürmenden Sachsen, die jedoch keine richtige Linie in ihr Spiel brachten. Hasenhüttl brachte mit Oliver Burke (55.) und Davie Selke (70.) seine letzten Optionen im Angriff, schimpfte jedoch an der Seitenlinie angesichts ausgelassener Torchancen teils heftig. Die Rudelbildung kurz vor dem Abpfiff war der negative Höhepunkt der hitzigen Partie.

Pk mit Walpurgis

FCI-Kader

Aussagen Hasenhüttl