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Deutsche Nationalmannschaft So sehen Weltmeister aus!

Fast 30 Weltmeister von 1954, 1974 und 1990 wünschten der
Nationalmannschaft während einer eindrucksvollen DFB-Gala Glück für die
WM in Brasilien und feierten sich kräftig selbst.

02.06.2014, 01:34

Düsseldorf (SID) l Bastian Schweinsteiger zeigte dem staunenden Lukas Podolski das Deutschland-Trikot mit den Unterschriften von fast 30 Weltmeistern, daneben blickte selbst Joachim Löw ein wenig ehrfürchtig auf die versammelten Fußball-Helden. Der Bundestrainer und sein Team bekamen 24 Stunden vor dem Härtetest gegen Kamerun (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) und 17 Tage vor dem WM-Auftakt gegen Portugal während ihrer Stippvisite auf einer Gala der besonderen Art schon mal eindrucksvoll vor Augen geführt: So sehen Weltmeister aus!

Ob Horst Eckel, Hans Schäfer, Franz Beckenbauer, Günter Netzer, Wolfgang Overath, Lothar Matthäus oder Rudi Völler, sie alle waren auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Sonnabend zu ihrem "Fest der Weltmeister" nach Düsseldorf gekommen, auch, um dem Löw-Team auf dem Weg zum Zuckerhut Glück und alles Gute zu wünschen und um sich kräftig selbst zu feiern.

Sollten die aktuellen Nationalspieler noch Rückenwind in Richtung Brasilien benötigt haben, so bekamen sie ihn bei ihrem halbstündigen Besuch auf der stimmungs- und eindrucksvollen DFB-Gala im Hotel Interconti deutlich zu spüren. "Sie sollen rübergehen und Fußball spielen - und als Weltmeister zurückkehren", sagte Horst Eckel und gab Schweinsteiger und Co. einen klaren Auftrag mit auf den Weg nach Brasilien. Eckel und Hans Schäfer, die letzten noch lebenden Helden von Bern 1954, sorgten für einen von vielen Gänsehautmomenten, als sie sich an das historische Finale gegen Ungarn erinnerten: "Das war einmalig", sagte Horst Eckel, "wir waren ein fantastisches Team."

"Ich trete den Weltmeistern von 1990 und 1974 nicht zu nahe, wenn ich sage, der wichtigste WM-Titel war der von 1954. Da ist das entstanden, wie der deutsche Fußball in der Welt gesehen wird und was er heute darstellt", sagte DFB-Präsident und Gastgeber Wolfgang Niersbach und ergänzte in Richtung der aktuellen Nationalspieler: "Unser großer Wunsch ist es, erst am 14. Juli aus Brasilien zurückzureisen" - dem Tag nach dem Endspiel im Maracana-Stadion von Rio.

Was folgte, als die Spieler längst in Richtung Betten aufgebrochen waren - schließlich stand am Sonntag der vorletzte WM-Test gegen Kamerun auf dem Programm -, waren Stunden, die das Herz eines jeden Fußball-Fans höher schlagen ließen. Als Sepp Maier mehr als zehn Minuten lang in allen Details von den nächtlichen Partytouren der späteren Weltmeister während des Turniers 1974 berichtete, schlug neben ihm Overath entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen: "Stellt dem keine Fragen mehr, sonst erzählt der wirklich noch alles!"

Schließlich gab Franz Beckenbauer die ganze Wahrheit über seine Gefühle bei seinem legendären Rundgang über den Rasen des Olympiastadions nach dem WM-Titel 1990 in Rom preis: "Ich war sechs Wochen lang mit schwer erziehbaren Menschen unterwegs und nur froh, dass es zu Ende war. Ich wollte meine Ruhe haben!" Und während Udo Jürgens dem Abend einen krönenden Abschluss verlieh, machte sich in der Runde mit Blick auf die deutschen WM-Chancen immer mehr Zuversicht breit.