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Fußball-Weltmeisterschaft Der Stab der Spezialisten wird immer größer

23 Nationalspieler allein können es nicht schaffen. Für Team-Erfolge ist auch ein großer Stab dahinter wichtig. Auch vom Team hinter dem Team wird immer mehr verlangt. Manager Oliver Bierhoff schwärmt von einem "vorbildlichen Umgang".

30.06.2014, 17:33

Porto Alegre (dpa) l Zum Start der prickelnden K.o.-Phase mit dem deutschen Achtelfinale gegen Algerien wurde das Team hinter dem deutschen WM-Team auf dem Rasen kurzzeitig um eine Spezialkraft größer. Der verletzte Lukas Podolski präsentierte sich als Antreiber der besonderen Art und wollte "die Jungs" im Match gegen Algerien "pushen". Beim Abschlusstraining war Podolski an der Seitenlinie im Betreuerstab dabei, ließ sich strahlend mit Mannschaftsärzten fotografieren. Der angeschlagene Angreifer dokumentierte damit: Die Nationalmannschaft umfasst mehr als nur die Profis, die auf dem Platz stehen.

Gleich 39 Helfer kümmern sich direkt um die 23 deutschen WM-Spieler - es fehlt an nichts und niemand. Vier Ärzte, vier Physiotherapeuten, vier Fitnesstrainer, drei Scouts und ein Sportpsychologe sind eng dran an Philipp Lahm & Co. in den Tagen der Brasilien-WM. So viele waren es noch nie im noblen Quartier der Nationalmannschaft.

"Die Stimmung ist hier sehr relaxed, der Umgang miteinander absolut vorbildlich. Generell, und erst recht an den Abenden nach unseren Spielen", berichtete Teammanager Oliver Bierhoff vor dem ersten deutschen K.o.-Spiel in Brasilien aus dem Campo Bahia. Nach den zum Teil langen Reisen sitzt der Tross in der Regel noch eine Weile beim Essen zusammen. "Diese Momente sind für das Klima im gesamten Team wichtig."

Alles wird getan, damit die DFB-Elf auf dem Rasen perfekt vorbereitet ist. "Wir versuchen, die Bedingungen zu optimieren", erklärte Psychologe Hans-Dieter Hermann. "Der DFB legt eine unglaubliche Grundlage, unsere Spieler haben die bestmögliche Situation, um Leistung zu erbringen und erfolgreich zu sein", sagte Fitnesscoach Mark Verstegen. Körperlich, mental, organisatorisch - alles sollte stimmen beim Anlauf auf den vierten WM-Titel einer DFB-Auswahl.

Diese Philosophie wird beim DFB seit Jahrzehnten verfolgt: Seit den Zeiten von Bundestrainer Jürgen Klinsmann ab 2004 und Joachim Löw ab 2006 ist diese Strategie immer weiter optimiert worden. Der DFB bucht für die großen Turniere nicht nur ein exklusives Hotel, "es soll für diese Zeit auch unsere Heimat sein", sagte Georg Behlau, als Chef des Büros Nationalmannschaft einer der Cheforganisatoren.

Der Stab der Spezialisten hat sich ständig vergrößert. Inzwischen gibt es gleich vier Zeugwarte, sechs Männer für die Medienarbeit und drei Mitarbeiter, die den Bereich Sicherheit verantworten. Die mitgebrachten Securitykräfte zur Absicherung des Campo Bahia kommen zu den 39 direkten DFB-Kräften noch hinzu. Besonders gefragt sind in der Spielvorbereitung die Scouts, die sich vor dem Anpfiff mit den Trainern "fast rund um die Uhr mit dem Gegner beschäftigen", wie Bierhoff erklärte.