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SC Magdeburg Hamburg - Endstation Sehnsucht

Noch sind es fünf Tage bis zur Endstation Sehnsucht. Doch das Knistern liegt bereits in der Luft. Das "Final Four" elektrisiert die Handballfans des SC Magdeburg. Der Traum, nach 1996 zum zweiten Mal den DHB-Pokal zu gewinnen, lebt.

Von Janette Beck 05.05.2015, 01:21

Magdeburg l Am Montagmorgen herrschte beim SC Magdeburg noch die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Erst im Laufe des Tages wurden die neun Nationalspieler von ihren Auslandseinsätzen zurückerwartet. Als Letzte trudelten am Abend die beiden Slowenen Jure Natek und Marco Bezjak ein. "Sie haben keine früheren Rückflüge bekommen. Das ist ein bisschen ärgerlich, denn so haben wir erst am Dienstag den Kader wieder komplett zusammen. Und es bleiben uns nur vier Tage zur gemeinsamen Vorbereitung", erklärte SCM-Sportchef Steffen Stiebler gestern.

Das Schicksal trug die sportliche Leitung allerdings mit Fassung, denn die gute Botschaft war: Alle sind fit - und das könnte bei einem so kräftezehrenden Turnier über bestenfalls zwei Tage Gold wert sein. "Soweit mir bekannt ist, hat es bei keinem Probleme gegeben, und auch die vier Jungs, die vor Ort trainiert haben, sind wohlauf. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir das Final Four mit voller Kapelle angehen", schaut Trainer Geir Sveinsson mit Zuversicht aufs Pokal-Wochenende.

Fokus auf Halbfinale

In Hamburg mit dabei sein werden nach seinen Angaben auch die Perspektivkader. Um den "jungen Wilden" das einmalige Erlebnis Final Four mit der ersten Mannschaft zu ermöglichen, wurde um Verlegung des Drittliga-Heimspiels gegen Burgdorf auf Freitag gebeten. "Das ist quasi unser Dankeschön für den Einsatz und das Engagement der Perspektivkader, die beim Training und bei dem einen oder anderen Spiel immer mal ausgeholfen und ihre Sache dabei gut gemacht haben", verrät Stiebler.

Für die komprimierte Vorbereitung auf die Pokalendrunde ist Trainer Sveinsson (theoretisch) bestens gerüstet, in den letzten Tagen verbrachte er viel Zeit mit dem Studieren der Gegner mittels Video. Dabei liegt der Fokus sowohl bei dem SCM-Coach als auch bei dessen Landsmann Dagur Sigurdsson auf dem Halbfinale am Samstag (16.45 Uhr/live auf Sport1).

Das wird deutlich bei der Antwort auf die Frage nach dem Wunschgegner für das Finale am Sonntag (14.15 Uhr) - SG Flensburg-Handewitt oder Rhein-Neckar Löwen? Sveinssons dazu: "Das ist mir egal. Was kommt. Ich fange nicht an zu hoffen. Erst einmal sind nur die Füchse wichtig." Und der Füchse-Coach erklärt: "Ich denke nur an das Halbfinale."

Flensburg als schwerer Gegner

Dass die Rhein-Neckar Löwen der klare Favorit auf den Gewinn des Pokals sind, darin stimmen nicht nur Sveinsson und Sigurdsson überein, sondern alle Experten. Zumindest von der Papierform her ist der aktuelle Tabellenzweite der Bundesliga einfach am besten und breitesten aufgestellt. "Wir nehmen die Favoritenrolle gerne an", sagt Löwen-Geschäftsführer Lars Lamade. "Der Pokal bietet für uns einfach auch die größere Titelchance als die Meisterschaft. Und die Mannschaft will sich diese Saison endlich selbst belohnen."

Doch im Halbfinale wartet kein Geringerer als Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt. Und die Nordlichter waren es schon im Vorjahr, die alle Titelträume der Löwen zunichte gemacht hatten. Die SG gewann die Vorschlussrunde mit 30:26, scheiterte dann aber im Finale mit 20:21 an den Füchsen Berlin.