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Handball Von null auf hundert im Pokal

Jetzt geht‘s los! Pokalsieger SCM startet am Sonnabend beim "kleinen Final Four" in Nordhorn seine „Mission Titelverteidigung".

Von Janette Beck 27.08.2016, 01:01

Magdeburg/Nordhorn l SCM-Trainer Bennet Wiegert ist um seinen Job nicht zu beneiden: Dem 34-Jährigen obliegt die Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit aus der Truppe aus Alt und Jung, die die sechswöchige Vorbereitung sowie alle Testspiele durchgezogen hat, und den fünf Olympia-Rückkehrern „DIE MANNSCHAFT“ zu basteln. Ein Team, das nicht nur spiel-, sondern auch siegfähig ist. Denn auch wenn die Gegnerschaft beim „kleinen Final Four“ unterklassig ist, geht vor allem vom Halbfinalgegner Nordhorn-Lingen Gefahr aus. Der gastgebende Zweitligist hat vor einem Jahr in Runde eins den damals top-besetzten Hamburger SV in der Verlängerung aus dem Pokal geworfen

„Allein dieser Fakt ist uns Warnung genug, jeden Gegner im Pokal ernst zu nehmen. Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert sein und unser Ding durchziehen“, weiß Torjäger Robert Weber, dass der SCM heute um 19 Uhr im Nordhorner Euregium von null auf hundert durchstarten muss.

Für Trainer Wiegert war indes das Puzzle-Spiel mit dem Moment der Abreise noch nicht beendet. Zwar hatten am Freitagmittag 15 Spieler ihre Plätze im Mannschaftsbus eingenommen, doch wer gegen Nordhorn tatsächlich spielt, wusste der Coach gestern noch nicht: „Fest steht bis jetzt nur, dass kein Youngster mit an Bord ist und Christian O‘Sullivan für einen Einsatz definitiv nicht in Frage kommt. Wie wir das dann genau händeln werden, entscheide ich erst kurz vor dem Anpfiff“, so Wiegert.

Nach zwei unter seinen Argusaugen stattfindenden gemeinsamen Trainingseinheiten macht sich der Coach weniger um die Physis („Die Jungs haben einen ordentlichen Eindruck gemacht“) als um die Psyche seiner Olympia-Fahrer Sorgen: „Ich habe keine Erfahrung mit einem solchen harten Kontrastprogramm. Wir müssen einfach abwarten, wie die Jungs den Wechsel vom olympischen Dorf in den Handball-Alltag mit erster Pokalrunde im Kopf hinbekommen.“

Unterm Strich stünden er und sein Team an diesem Wochenende vor einer Grundsatzfrage, betont Wiegert: „Praktisch beginnen wir jetzt noch einmal bei null, und die Frage ist: Wie leistungsfähig sind wir nach zwei Tagen in diesem neuen Gebilde?“