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Handball Der SCM als letzte Hoffnung

Für den SC Magdeburg steht am Sonnabend (19 Uhr/HUK-Coburg-Arena) beim HSC Coburg das dritte von fünf Spielen im Dezember an.

Von Janette Beck 16.12.2016, 00:01

Magdeburg/Coburg l Einen kleinen Vorteil haben die Magdeburger bei ihrer Hatz durch den Advent an diesem Wochenende. Da sie bereits am Samstagabend ranmüssen, können die Spieler tags drauf wenigstens im Kreise ihrer Familien das vierte Lichtlein anzünden. Dann hoffentlich mit einem strahlenden Siegerlächeln im Gesicht...
Doch ganz so einfach, wie die Sache von der Papierform her aussehen mag (Tabellenvorletzter empfängt den Tabellenachter) wird es wohl nicht. „Das ist eine erfahrene Truppe. Da fährt man nicht einfach mal hin und nimmt die Punkte mit“, mahnt Robert Weber zur Vorsicht. Und Spielmacher Marko Bezjak verweist auf den beflügelnden Faktor Heimspiel: „In Coburg erwartet uns eine volle Halle. Auf Videos habe ich gesehen, dass es dort eine heiße Atmosphäre ist. Da müssen wir konzentriert sein und ein gutes Spiel machen, um die zwei Punkte zu holen.“
Trainer Bennet Wiegert beklagt vor der Abreise am Freitagmittag „zwei Sorgenkinder“. Zum einen ist das Bezjak, der im Training mit dem Fuß umgeknickt war. Abwehrchef Finn Lemke hatte es ähnlich erwischt: Bei ihm wurde das rechte Sprunggelenk in Mitleidenschaft gezogen. Wiegert: „Bei Marko hoffe ich, dass er einsatzfähig ist. Da war wohl der Schreck größer als alles andere.“ Bei Lemke sei er dagegen skeptisch: „Finn ging an Krücken und der Fuß war blau und dick geschwollen. Sollte er tatsächlich in Coburg schon spielfähig sein, bitte gerne! Aber das käme einer Wunderheilung gleich.“
Beim HSC 2000 ist die Stimmung ein wenig gedrückt, denn nach der knappen 24:26-Niederlage im fränkischen Handball-Klassiker beim HC Erlangen steckt der Aufsteiger weiter im Tabellenkeller fest und muss um den Klassenerhalt bangen.
„Teilweise haben wir unglücklich Federn gelassen. Es wäre wirklich wichtig, bis zur Winterpause noch zu punkten, gerade weil es unten eng zugeht und wir uns gegenseitig die Zähler wegnehmen“, beschreibt Linksaußen Steffen Coßbau die angespannte Lage. Allerdings ist das „Restprogramm“ nicht dazu geeignet, Luftschlösser zu bauen, wie der Ex-Magdeburger (anfangs TuS, dann Fermersleber SV und von 2007 bis 2011 beim SCM) betont: „Wir haben noch den SCM, Flensburg und die Füchse. Das sind schon drei Kaliber. Wenn überhaupt, besteht eben zu Hause gegen Magdeburg die realistischste Chance, etwas mitzunehmen. Schaun wir mal, ob da wirklich was geht.“
Trotz der Herkulesaufgabe freut sich „Cossi“ auf das Spiel: „Der Kontakt zu den ehemaligen Kollegen ist zwar etwas eingeschlafen, aber dennoch freue ich mich sehr auf das Wiedersehen. Gegen den alten Heimatverein zu spielen, ist immer etwas Besonderes“, so der Industriekaufmann, der eine „glückliche Fernbeziehung“ mit seiner langjährigen Freundin Beatrice führt und nach Ende seiner Karriere „auf jeden Fall nach Magdeburg zurückkehren und hier eine Familie gründen“ will.
Sportlich gesehen hat der 28-Jährige sein Glück in Coburg gefunden: „Seit ich 2013 das schwarze Kapitel in meiner Karriere mit den vielen Verletzungen zugeschlagen habe und von Hildesheim nach Coburg gewechselt bin, ist alles im Lot.“