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Handball Jetzt trifft Musa auch noch

Zeljko Musa vom SC Magdeburg gilt als hervorragender Abwehrspieler. In dieser Saison trifft er zudem regelmäßig.

Von Daniel Hübner 14.02.2017, 00:01

Magdeburg l Diese Geschichte hätte für Zeljko Musa böse enden können. In der vergangenen Saison stand seine Karriere auf der Kippe „Das war an der Grenze“, bestätigte sein Trainer Bennet Wiegert. Lange Zeit fehlte eine genaue Diagnose für Musas lädierte rechte Schulter, letztlich war es ein Muskelfaserriss im Oberarm. Vier Monate hatte Musa keinen Ball in der Hand. „Das hatte an ihm genagt, das war anstrengend für seinen Kopf“, erinnerte sich Wiegert an jene Zeit zwischen Oktober 2015 und Februar 2016.

Letztlich waren alle Beteiligten geduldig geblieben. Letztlich heilte die Verletzung aus. Letztlich verlängerte Musa seinen Vertrag beim Handball-Bundesligisten SC Magdeburg bis 2019. Und letztlich rückte der 31-Jährige sogar in den Kader der kroatischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Frankreich. „Das war die Belohnung“, weiß Wiegert um die besondere Ehre für seinen Kreisspieler, dem mal nachgesagt wurde, nicht zu den torgefährlichsten seiner Zunft zu gehören. Das hat sich in dieser Saison allerdings geändert.

Im Vorjahr war Musa auf 35 Treffer in 25 Einsätzen gekommen. In der laufenden Serie steht er bei 42 Treffern in 19 Spielen. Mal abgesehen vom Wetzlarer Jannik Kohlbacher (70 Tore) bewegt sich Musa auf seiner Position in der Ligaspitze und steht SCM-intern auf Platz fünf der Schützenliste. Das dürfte ihn doch glücklich stimmen, oder? „Ach", sagte Musa, „für mich ist es wichtiger, wenn ich ein gutes Spiel in der Abwehr gemacht habe." Darauf liegt auch der Fokus von Coach Wiegert, weil „wir uns auch als Abwehrmannschaft definieren", betonte der 35-Jährige.

Die Defensive hat sich nach dem etwas holprigen Liga- start am vergangenen Mittwoch in Balingen (35:30) zuletzt im EHF-Cup bei KIF Kolding (23:23) wieder stabilisiert. „Natürlich hätten wir dort gerne gewonnen“, sagte Musa, „aber Kolding ist eine gute Mannschaft, und deshalb ist es für uns auswärts ein wichtiger Punkt gewesen.“ Dass es dort in der Defensive besser klappte als in Balingen, überraschte ihn weniger. „Balingen war das erste Spiel nach der langen Pause, da ist es immer schwer, gleich zueinander zu finden.“

Musa war ja erst spät ins Magdeburger Mannschaftstraining eingestiegen, weil er bei der WM bis ins Spiel um Platz drei vorgedrungen war – dort verlor er mit Kroatien unglücklich gegen Slowenien. „So ist der Sport, so ist das Leben“, erklärte der Zwei-Meter-Mann. Die Wiedereingewöhnung in Magdeburg ist ihm danach nicht schwergefallen, weil Kroatien und der SCM gleichermaßen eine 6-0-Abwehr spielen und Musa sich in beiden Reihen in einer identischen Rolle sieht.

Dass er allerdings auch mehr Tore erzielt, ist dem verbesserten Zusammenspiel mit den Mittelmännern Marko Bezjak und Christian O‘Sullivan geschuldet. „Ich glaube aber, es geht noch besser“, so Wiegert. Während Musa schlicht und ergreifend feststellte: „Es ist schön, mit beiden zu spielen.“

Am Mittwoch spielen sie wieder zusammen: Dann ist Göppingen zu Gast in der Getec-Arena (19 Uhr). „Göppingen ist eine gute Mannschaft“, sagte Musa, „aber unser Ziel ist es, jedes Heimspiel zu gewinnen. Wir sind bereit.“ Wir sind bereit: Das sagt Musa sehr oft und gerne. Womöglich auch, weil er lange genug mit dem schmerzlichen Gegenteil leben musste.