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Handball Bagersted rettet den Sieg

Bundesligist SC Magdeburg hat das erste Heimspiel des Jahres gewonnen: Das Team siegte gegen Frisch Auf Göppingen mit 33:32 (19:15) .

Von Daniel Hübner 15.02.2017, 21:34

Magdeburg l Und plötzlich musste sich Bennet Wiegert wieder Sorgen machen. Mit vier Toren Vorsprung waren die Magdeburger Bundesliga-Handballer in die zweite Halbzeit gegangen (19:15). Aber acht Angriffe später war der Vorteil bereits aufgebraucht. SCM-Coach Wiegert nahm deshalb frühzeitig die Auszeit – beim 19:18 (34.).

Wenn etwas an diesem Tag besonders gut funktionierte, dann war es Keeper Jannick Green mit 13 Paraden und mit langen Konterpässen, die mit Matthias Musche und Robert Weber (beide acht Tore) als beste Werfer der Grün-Roten ihre Nutznießer fanden. Trotzdem wurde es am Ende wieder ein Drama, das der SCM mit 33:32 (19:15) für sich entschied. Wiegert meinte: „Wir freuen uns alle über den Erfolg. Ich habe gesehen, dass meine Mannschaft über eine große Moral verfügt. Trotzdem müssen wir darüber sprechen, dass wir in kürzester Zeit zwei klare Führungen aus der Hand gegeben haben.“

Jens Schöngarth, bis zum vergangenen Sommer noch in Diensten des SCM, hatte es ja vorher gewusst: „Das wird eine schwere Aufgabe.“ Die wurde es vor allem für die beiden Göppinger Keeper in der ersten Halbzeit. Denn schon dort machte Green mit sieben Paraden im Vergleich mit Primoz Prost und Bastian Rutschmann (nur eine) den feinen Unterschied. Dabei standen die Magdeburger lange Zeit ebenso löchrig in ihrer 6-0-Defensive wie die Gäste.

Aber der Gastgeber schaffte nach 22 Minuten (16:14) und mit dem Wechsel des angeschlagenen Finn Lemke für Fabian van Olphen, die eigene Abwehr zu stabilisieren. Der 24-jährige Lemke, der am Vorabend wegen einer Sprunggelenksverletzung noch zum MRT musste, war kaum im Spiel, als er mit einem Block bereits ein wichtiges Zeichen setzte. Damit und mit einer Wurfquote von 82 Prozent gelang die Pausenführung. „Unser Angriff war super, aber unsere Abwehr nicht so gut“, gestand Magdeburgs Christian O‘Sullivan. Göppingens Coach Magnus Andersson wusste: „Wir haben in der ersten Hälfte ohne Abwehr gespielt.“

Deshalb aber konnten sich nach dem Wechsel weder Wiegert noch die Fans sicher sein: Der SCM führte mit 30:25 (48.), es folgten zwei Zeitstrafen gegen O’Sullivan und Zeljko Musa. Es folgte der Ausgleich für Göppingen durch Marco Rentschler (31:31/56.) – es folgte Atemnot. Jannick Green mit seiner 13. Parade an diesem Abend gegen Rentschler hielt zunächst den Punkt fest. Und dann hatte Wiegert den mit Abstand glücklichsten Moment in dieser Phase, als er nach einer Auszeit 17 Sekunden vor dem Ende den kaum eingesetzten Jacob Bagersted brachte, der nach einem Pass von Marko Bezjak drei Sekunden vor der Schlusssirene den Siegtreffer erzielte. Der ganz normale Magdeburger Wahnsinn. O‘Sullivan resümierte: „Ich glaube, wir können noch vieles besser machen.“

SCM: Green/Quenstedt – Musa 4, Musche 8, van Olphen 1, Bagersted 1, Christiansen 3, O‘Sullivan 2, Bezjak 4, Weber 8/2, Damgaard 1, Zelenovic 1, Pettersson, Grafenhorst, Lemke

Göppingen: Prost/Rutschmann – Kneule 3, Späth 1, Barud, Sesum 4, Fontaine, Kaufmann 4, Berg, Schiller 7/2, Pfahl 1, Rentschler 5, Halen 1, Schöngarth 6

Schiedsrichter: Hrust/Krag. Zuschauer: 5807. Siebenmeter: SCM 3/2 – Göppingen 2/2 . Zeitstrafen: SCM 2/Göppingen 4