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Magdeburger müssen in ausverkaufter Bördelandhalle zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen 30:35 – "Handball-Riese" Hamburg für tapfer kämpfenden SCM zu groß

Von Janette Beck 14.02.2011, 04:41

Der Handball-"Riese" HSV Hamburg ist (im Moment noch) zu groß für den SCM. So mussten die Magdeburger Bundesliga-Handballer gestern Nachmittag trotz einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit ihre zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen. Beim 30:35 (11:18) vor 7200 Zuschauern in der ausverkauften Bördelandhalle konnte Jurecki den überragenden HSV-Keeper Bitter (17 Paraden) siebenmal überwinden, erfolgreichster Schütze bei den Gästen war Lindberg (12/7).

Magdeburg. HSV-Coach Martin Schwalb atmete nach der erfolgreichen Mission des Titelaspiranten erst einmal tief durch: "Wir wussten, dass uns ein sehr schweres Spiel bevorsteht, denn Magdeburg hat in dieser Saison schon einigen Top-Teams das Leben schwer gemacht. Um so wichtiger war es, dass wir einen guten Start in die Partie erwischen – und dank Jogi Bitter ist uns das auch gelungen."

In der Tat war der Wille der Magdeburger, auch dem hochdotierten Starensemble aus dem Norden die Stirn zu bieten, zweifelsohne da. So konnten die Gastgeber dann auch die Anfangsphase ausgeglichen gestalten (3:3/6. Minute). Doch bald darauf sollte sich zeigen, dass es zu einer erneuten Sensation diesmal nicht reichen würde, denn der Tabellenführer machte trotz einiger Ausfälle (G. Gille, Lackovic, Kraus, K. Lijewski) das, was er geplant hatte: souverän, konzen-triert und abgeklärt dem Spiel seinen Stempel aufdrücken.

Zudem verbreitete das "schwarz-gelbe Ungeheuer" im HSV-Tor, Johannes Bitter, von Beginn an Angst und Schrecken. Der Keeper zog den Magdeburgern nach dem 5:5-Ausgleich (10.) reihenweise den Nerv, sodass die in der Deckung hart erkämpften Ballgewinne nicht in Torerfolge umgemünzt werden konnten. Das Resultat: fünf torlose Minuten und ein deutlicher 5:9-Rückstand nach einer Viertelstunde.

Das schien der Anfang vom Ende zu sein, denn weder die Auszeit noch ein Torhüterwechsel (Quenstedt für Eijlers) oder eine Umstellung der Abwehr konnten das Blatt wenden. So bauten die Hamburger ihren Vorsprung weiter aus. Beim 7:16 (25.) drohte der SCM sogar, überrollt zu werden.

Aber gleich nach Wiederanpfiff machten Grafenhorst und Weber durch zwei schnelle Tore deutlich, dass man nicht gewillt war, sich vor ausverkauften Rängen "abschlachten" zu lassen (13:18/32.). Die Hamburger machten im weiteren Verlauf nur das Nötigste, um sich nicht aus der Erfolgsspur bringen zu lassen. Dennoch gelang es den Magdeburgern nicht, den Rückstand auf weniger als fünf Tore zu verkürzen (20:25/42.)

Dass der SCM aber bis zum bitteren Ende vorbildlich kämpfte, die zweite Hälfte sogar mit 19:17 "gewinnen" konnte, wusste auch das Publikum zu würdigen: In der letzten Spielminute gab es stehenden Beifall.

Auch Trainer Frank Carstens war der Meinung, dass seine Jungs erhobenen Hauptes vom Feld gehen konnten: "Ich bin zufrieden mit der Moral meiner Mannschaft. Gleichzeitig muss ich sagen, dass der HSV uns heute in fast allen Belangen überlegen war und deswegen auch verdient gewonnen hat. Wir sind unserer Pflicht nachgekommen, alles zu probieren – mehr aber nicht." Oder anders gesagt: "Uns hat heute die Extraleistung gefehlt, um erneut einen Großen zu überraschen."

Magdeburg: Eijlers, Quenstedt – Wiegert, Doborac, Rojewski 6, Landsberg, van Olphen 4, Natek 1, Grafenhorst 6, Tönnesen 3/2, Weber 3/1, Jurecki 7, Coßbau

Hamburg: Bitter, Sandström - Schröder, Duvnjak 3, Jansen 2, Flohr 1, Vori 4, Gille B. 1, Lindberg 12/7, M. Lijewski 8, Hens 4, Kraus, Lackovic, K. Lijewski,

Schiedsrichter: Pritschow/Pritschow (Leinfelden/Stuttgart). Zuschauer: 7200 (ausverkauft). Siebenmeter: SCM 5/3; Hamburg 9/7. Zeitstrafen: SCM 2 ; Hamburg 3.