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TV Großwallstadt reist heute als Tabellenachter beim SCM an Magdeburger wollen es ihrem Ex-Trainer zeigen ...

Von Janette Beck 06.05.2010, 05:17

Das Ansinnen von Sven Liesegang, Interimstrainer des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg, der heutigen Heimpartie gegen den TV Großwallstadt in der Bördelandhalle (20.15 Uhr/live Sport1) ein wenig die "Schärfe" zu nehmen, war löblich. Dennoch gehört das Spiel gegen das Team von Ex-Trainer Michael Biegler zur Kategorie: hochbrisant.

Magdeburg. Dass für die Gastgeber heute kein normales Spiel in der Bördelandhalle ansteht, daran ließ SCM-Keeper Jürgen Müller gestern keinen Zweifel: "Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen den Ex-Trainer zu spielen. Da will jeder zeigen, was er kann, und das setzt eine Extraportion Motivation frei. Wir sind heiß und wollen das Spiel – egal wie – unbedingt gewinnen", so der Torhüter, der in Balingen eine starke Partie zeigte.

Bekanntermaßen hatte auch Müller selbst nicht den besten Draht zum Ex-Coach. "Natürlich gibt auch mir das einen Kick, dass ich im Tor stehen werde, nachdem ich unter Biegler eineinhalb Jahre fast nicht zum Einsatz gekommen war. Ich will beweisen, dass ich mehr draufhabe, als man mir zugetraut hat", macht Müllers Antwort deutlich, dass es heute wohl für einige um mehr als nur um Punkte geht. "Uns erwartet ein ganz schweres Spiel, Biegler wird hier um keinen Preis verlieren wollen. Und das wird er auch seinen Spielern eingebläut haben."

Liesegang wollte sich dagegen im Vorfeld des Duells des Tabellenzwölften mit dem energisch aufs internationale Parkett strebenden Tabellenachten TVG nicht verrückt machen lassen. Die bohrenden Fragen danach, ob er seinem Vorgänger nicht etwas beweisen wolle oder müsse, wischte der Trainer des SCM, der im Januar das Amt von Biegler übernommen hatte, vom Tisch: "Für mich persönlich ist das kein besonderes und super interessantes Spiel. Es ist ein Heimspiel wie jedes andere, in dem es darum geht, die Punkte hierzubehalten und ich als Trainer dafür Verantwortung trage, dass das klappt", erklärte Liesegang und machte noch einmal deutlich, dass ihn mögliche Ressentiments, die mit dem nicht ganz geräuschlos verlaufenden Abgang von Biegler beim SCM in Zusammenhang stehen könnten, "überhaupt nicht tangieren".

Zumal, Liesegang hat ganz andere Sorgen, denn noch immer steht Torhüter Gerrie Eijlers (Bänderriss im Sprunggelenk) nicht zur Verfügung. Und auch hinter dem Einsatz von Andreas Rojewski, der schon in Balingen wegen einer Knieverletzung passen musste, steht ein Fragezeichen. "Wenn überhaupt, wird ganz kurzfristig entschieden, ob er spielen kann oder nicht", so Liesegang, der noch zwei weitere "Wackelkandidaten" auf seiner Liste hat. Sowohl Bartosz Jurecki als auch Kapitän Fabian van Olphen sind angeschlagen. "Damit wird der Rückraum einmal mehr zu unserer Achillesferse. Aber mit Fabian Böhm und Christoph Theuerkauf haben wir Alternativen, auf die wir notfalls zurückgreifen können."

Doch trotz der Besetzungsprobleme hat der Coach keine Bedenken, seine Mannschaft könnte nicht motiviert genug in die Partie gehen: "Ich glaube, Extra-Motivation ist da nicht nötig. Jeder kennt Beagle, weiß, wie akribisch er seine Jungs auf die Partie vorbereitet, und auf diese wohl besonders", glaubt Liesegang, der den TVG als "die in der Liga am meisten unterschätzte Mannschaft" bezeichnet. Die Erfolge würden vor allem auf das Konto von Spielmacher Oliver Köhrmann und Keeper Mattias Andersson gehen. "Für beide müssen wir uns etwas einfallen lassen", kündigte er "Sonderbetreuung" für das Top-Duo an.