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Handball : Keeper Müller glänzt gegen die Füchse und ist trotzdem betrübt SCM vor "Schicksalsspiel" gegen Aufsteiger Düsseldorf

Von Janette Beck 09.03.2010, 04:52

Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Dieses gegensätzliche Bild bot sich dem Betrachter nach Abpfiff des emotionsgeladenen Derbys zwischen den Berliner Füchsen und dem SCM am Sonntagabend. Während der Gastgeber den ersten Sieg im neuen Jahr bejubeln konnte, gingen die Magdeburger zum fünften Mal in Folge leer aus. Die morgige Heimpartie gegen Aufsteiger Düsseldorf ( 20. 15 Uhr ) erklärte Trainer Sven Liesegang deshalb zum " Schicksalsspiel " – da sei man " zum Siegen verdammt ".

Magdeburg. Dass Jürgen Müller " nach einer gefühlten Ewigkeit " endlich mal wieder sein Können unter Beweis stellen durfte, mit 17 Paraden glänzte und am Ende doch nicht jubeln konnte, war wohl Ironie des Schicksals. " Es ist schwer, sich nach so einer Niederlage über seine eigene Leistung zu freuen. Denn wir sind nach Berlin gekommen, um unsere Negativserie zu beenden. Das hat leider nicht geklappt ", sagte der 23-jährige SCM-Keeper.

Zudem hatte er auch noch das " Pech ", dass sein Gegenüber ebenso einen Super-Tag erwischt hatte und ihm ebenbürtig war : " Ich denke mal, Heinevetter hat ein hervorragendes Spiel abgeliefert ", erkannte Müller die Leistung des Ex-Magdeburgers, der u. a. drei Siebenmeter parierte und zum Matchwinner avancierte, neidlos an. Doch Müller vergaß dabei auch nicht, dass sich seine Vorderleute selbst den Schneid hatten abkaufen lassen. " Vor allem unsere Abwehr hat nicht aggressiv genug gespielt. "

Mit stolzgeschwellter Brust stolzierte derweil Füchse-Manager Bob Hanning nach der Partie durch die Katakomben, konnte sein Team nach dem Hinspiel in der Bördelandhalle nun auch im Rückspiel vor heimischer Kulisse dominieren : " Unser Trainer hat die Mannschaft perfekt vorbereitet, von Beginn an ging der Druck von unseren Reihen aus, und wir konnten dem SCM unser Spiel aufzwingen. Es war eine tolle Mannschaftsleistung, aus der ausgerechnet zwei Ex-Magdeburger hervorstachen : Richwien war auf der Außenbahn nicht zu stoppen und Heinevetter zeigte seine bislang beste Saisonleistung. "

Dagegen war Liesegang nach der Start-Ziel-Niederlage seiner Mannschaft geknickt. " Leider konnten wir wieder nur 40 Minuten unsere Leistung abrufen. In der Schlussviertelstunde haben wir im Angriff völlig den Faden verloren. Vor allem die Führungsspieler müssen langsam mal begreifen, dass zum Handballspielen gehört, zwei Punkte zu holen ", so Liesegang, der morgen gegen Düsseldorf auf Andreas Rojewski verzichten muss. Der Linkshänder hat sich in Berlin einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und fällt vorerst aus.