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Magdeburger halten bei 32 : 34-Niederlage gegen Meister THW Kiel bis zur Schlussphase mit SCM verliert erst nach großem Kampf, Kretzschmar: "Ich hatte Gänsehaut"

Von Janette Beck 11.02.2009, 05:05

Magdeburg. In der Handball-Bundesliga elektrisierte gestern Abend das Duell " Heimkönig " ( SCM ) gegen " Auswärtskönig " ( Kiel ) die Zuschauer vor den Bildschirmen und in der ausverkauften Bördelandhalle. Nach einer spannenden Partie ging am Ende nicht unerwartet Tabellenführer Kiel als Sieger vom Feld. Doch auch die bewundernswert kämpfenden Magdeburger konnten nach der 32 : 34 ( 16 : 17 ) - Heimniederlage, der ersten nach elf Monaten, erhobenen Hauptes in die Kabine gehen.

Die Gäste waren mit gehörigem Respekt in die Partie gegen das bislang defensivstärkste Team der Saison gegangen. Und das, obwohl die Biegler-Truppe ohne ihre erstklassige Flügelzange Sprenger / Grafenhorst und kurzfristig auch ohne den fieberkranken Theuerkauf auskommen musste. " Das wird ein ganz enges Spiel, mit einem Punkt könnte ich leben ", hatte THWTrainer Alfred Gislason ein " Kampfspiel " vorausgesagt.

Und der Ex-SCM-Coach sollte, zumindest was den Spielverlauf angeht, Recht behalten. Und am Ende applaudierte er: " Ein Riesenkompliment an den SCM. Das hätte auch anders ausgehen können. "

Vor 7500 Zuschauern entwickelte sich ein bis in die Schlussphase heiß umkämpftes Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem der Gastgeber den besseren Start erwischte. Mit viel Mut und Elan nahm man das Heft des Handelns in die Hand, doch die Freude nach der 2 : 0-Führung durch Spielmacher Tönnesen währte nicht lange. Der nur mit 13 Spielern angereiste THW nahm Fahrt auf, glich aus und ging seinerseits mit 4 : 2 in Front ( 8 ). Nach einem druckvollen Vasilakis-Doppelpack zum 4 : 4 ( 10. ) entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Magdeburg warf sich mit Mann und Maus der Kieler Übermacht entgegen und ließ bis zum 7 : 7-Ausgleich, erzielt durch Rojewski in Unterzahl, nicht locker.

Doch als sich die Fehler häuften, nutzten die Kieler dies clever aus und bauten einen Vier-Tore-Vorsprung zum 11 : 7 ( 20. ) aus. Aber die Magdeburger ließen sich davon nicht entmutigen, dass ihre Deckung für die Rückraum-Hünen von der Förde einfach zu klein geraten war. Im Gegenteil, dem 10 : 14 ( 23. ) folgte eine starke Phase, in der der Rückstand im wahrsten Sinne des Wortes niedergekämpft wurde. Unter dem Jubel des begeisterten Publikums tankte sich Kapitän van Olphen durch das Kieler Abwehr-Bollwerk und glich drei Minuten vor Halbzeit zum 14 : 14 aus.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit geriet der SCM erneut in einen Vier-Tore-Rückstand ( 17 : 21 / 35. ). Doch auch diesen machte er mit einem unglaublichen Kraftakt, einer sich steigernden Abwehr und einem grandios haltenden Heinevetter wett. Als man in der 52. Minute beim 30 : 29 in Führung ging, keimte sogar Hoffnung auf eine Sensation. Die Halle stand Kopf, doch es sollte nicht sein ...

SCM-Sportdirektor Stefan Kretzschmar gestand hinterher: " Ich hatte Gänsehaut. Wir haben ein ganz großes Spiel gesehen, es war ein Fest für die Magdeburger Handball-Fans. "