1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Bei Wiegert gehen die Alarmlichter an

Handball Bei Wiegert gehen die Alarmlichter an

Mit Spielmacher Marko Bezjak hat sich erneut ein Olympiateilnehmer verletzt. SCM-Coach Bennet Wiegert appelliert an die Nationaltrainer.

Von Janette Beck 18.10.2016, 01:01

Magdeburg l Handball ist eine Kontaktsportart und das Verletzungsrisiko deswegen besonders hoch. Nur beim Fußball ist die Gefahr, im Training oder Pflichtspiel Schaden zu nehmen, wohl noch höher. Jüngstes „Opfer“ beim SC Magdeburg ist Marko Bezjak. Der Spielmacher musste beim 26:22-Erfolg am Sonntag gegen Balingen nach einer Spunggelenksverletzung vorzeitig vom Feld. Doch der Slowene hatte wohl noch Glück im Unglück. „Ich bin mit meinem linken Fuß umgeknickt. Es ist aber nichts Schlimmeres“, erklärte Bezjak und konnte letztlich nach der Diagnose „Bänderdehnung“ erleichtert aufatmen. Wenn der Fuß wieder schmerzfrei sei, werde über die Trainingsbelastung entschieden. Ein Einsatz des Regisseurs am Sonnabend in Minden sei „nicht ausgeschlossen“, informierte der Verein auf seiner Homepage.

Es kann Schicksal oder auch Zufall sein, dass es mit Bezjak wieder einen der fünf Olympiateilnehmer erwischt hat. Doch weil zwischenzeitlich auch Jannick Green (Rücken), Michael Damgaard (Schulter) und Finn Lemke (Infekte) über kleinere oder größeren Wehwehchen klagten, oder wie Green bereits länger pausieren mussten, gehen auch bei SCM-Trainer Bennet Wiegert die Alarmlichter an. Zumal sich abzeichnet, dass in der zwölftägigen Länderspielpause Anfang November und erst recht in der Vorbereitung auf die WM im Januar 2017 das Gros der Nationalspieler erneut stark gefordert sein wird.

„Ich sehe die Entwicklung mit Sorge“, erklärt Wiegert mit Blick auf das erneut fehlende Basistraining und unzureichende Regenerationsphasen. „Vor allem für die Spieler, die bereits die Vorbereitung nicht mitmachen konnten, wird es schwer. Bei ihnen kann ja ohnehin nun das Ziel sein, den Status quo zu erhalten“, so der Coach, der sich keine Illusionen macht: „Wir können in der spielfreien Zeit arbeiten, wie wir wollen, sechs Wochen verpasstes Grundlagentraining lassen sich nicht mehr aufholen. Die Spieler werden nicht auf das Level der anderen kommen – spielerisch ja, aber nicht vom körperlichen Zustand her.“ Eines bereitet Wiegert besonders große Bauchschmerzen: „Konditionell kriegen die Spieler 60 Minuten hin, aber sie ermüden schneller. Dadurch steigt die Gefahr, sich zu verletzen.“ Deswegen sein Appell an die Nationaltrainer: „Es wäre grob fahrlässig, wenn sie bei den Spielern im konditionellen und athletischen Bereich nichts nachschieben würden.“