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Handball Beim SCM platzt der Knoten

Der SC Magdeburg hat den ersten Sieg in der neuen Bundesliga-Saison unter Dach und Fach gebracht: 32:21 (18:10) gegen TBV Lemgo.

Von Janette Beck 19.09.2016, 01:01

Magdeburg l SCM-Trainer Bennet Wiegert überraschte mit einer Veränderung seiner Anfangsformation: Nicht Robert Weber, der Torjäger vom Dienst, begann auf Rechtsaußen, sondern Neuzugang Daniel Pettersson. Zudem war aus der Kabine durchgedrungen, dass sich Michael Damgaard mit Magen-Darm-Problemen herumquälen soll. Doch der dänische Olympiasieger, noch ein wenig blasser als sonst im Gesicht, biss sich bis zur 23. Spielminute durch, erzielte bis dahin vier Tore.

Nach einem ausgeglichenen Beginn ging der SCM durch Neuzugang Mads Christiansen beim 4:3 erstmals in Führung (10.). Doch in der Deckung bekamen die Magdeburger zunächst nicht den richtigen Zugriff. So kamen die Lemgoer im Positionsangriff zu einfachen Toren und hielten bis zum 6:7 (14.) entschlossen dagegen.

Doch dann zogen die nun kompakter stehenden Hausherren das Tempo an, bauten den Vorsprung Tor für Tor aus. Zwei Doppelschläge markierten dabei bedeutsame Zwischenstände: der von Damgaard zum 10:6, der erste Vier-Tore-Vorsprung (20.), der von Nemanja Zelenovic zum 15:9 ein beruhigendes Polster von sechs Treffern (26.).

Unmittelbar danach eine Schrecksekunde aus Gästesicht: Christian Klimek blieb nach einer Abwehraktion verletzt im Kreis liegen, hielt sich schmerzverzerrt das rechte Knie. Unter dem Applaus der 5732 Zuschauer wurde er vom Feld getragen. Bei den Lemgoern saß der Schock offensichtlich tief, das begünstigte den konsequent durchgezogenen 5:0-Lauf des SCM zum 18:9.

In der zweiten Hälfte tat sich der TBV schwer, ins Spiel zurückzufinden. Beim SCM, der nach der Auswechslung des angeschlagenen Damgaard über weite Strecken mit zwei Spielmachern agierte, war dagegen der gordische Angriffs-Knoten geplatzt: Die Magdeburger Torfabrik kam auf Hochtouren, so dass der Vorsprung in der 34. Minute bereits zehn Tore betrug und zwischenzeitlich sogar auf zwölf Treffer anwachsen konnte – O‘Sullivan hatte den völlig von der Rolle geratenen Lemgoern zum 25:13 eingeschenkt (41.).

Nach dem Geschmack der Zuschauer hätte es ruhig bis zum Ende so rasant weitergehen können. Doch es schlichen sich in der Schlussphase der eine oder andere Fehler im Angriff oder Unkonzentriertheiten im Abschluss ein. Das nutzten die sich noch einmal aufbäumenden Gäste, um auf acht Tore zu verkürzen.

Nach einer Auszeit (56.) drehten die Magdeburger ein letztes Mal auf, so dass der 32:21-Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung ging.

SC Magdeburg: Quenstedt, Green – Musa, van Olphen, Pettersson, Bagersted 3, Christiansen 4, O‘Sullivan 1, Bezjak 3, Weber 4/2, Zelenovic 4, Lemke 2, Damgaard 4, Musche 7

TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier – Mansson 6, Kogut 2, Ramba, Ebner 1, Hornke 2/1, Stenbäcken 1, Hermann 7, Skoblien, Suton 1, Valiullin, Klimek, Zieker 1

Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin). Zuschauer: 5732. Siebenmeter: SCM 2/2, Lemgo. 1/1. Zeitstrafen: 2/1