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Handball Damgaard sorgt beim SCM für Happy-End

Der SC Magdeburg hat das Ostduell in der Bundesliga gegen den SC DHfK Leipzig mit 23:22 (11:8) gewonnen.

Von Thomas Juschus 19.02.2018, 00:01

Leipzig l Den Siegtreffer für die Magdeburger erzielte nach einer „Blitzheilung“ Michael Damgaard zwei Sekunden vor dem Ende der Partie.

Der ersehnte erste Sieg beim SC DHfK Leipzig schien dem SCM wieder durch die Lappen zu gehen. Zehn Sekunden vor dem Spielende in der ausverkauften Arena Leipzig scheiterte Matthias Musche beim Stand von 22:22 mit einem Siebenmeter an Leipzigs Keeper Milos Putera. „Natürlich hatte ich nach dem Fehlwurf ein schlechtes Gefühl“, sagte Musche später, „aber ein Spiel dauert nun mal 60 Minuten. Wir sind einfach cool geblieben und haben weitergemacht.“

Musches und das Glück des SCM: Puteras Abpraller ging ins Seitenaus, Magdeburg blieb in Ballbesitz – und es blieben zehn Sekunden auf der Uhr. „Was Besseres als der verworfene Siebenmeter konnte uns gar nicht passieren“, sagte später SCM-Trainer Bennet Wiegert und verblüffte auf den ersten Blick seine Zuhörer, „aber damit hatten wir noch die Chance zu finalisieren, ohne dass Leipzig in Ballbesitz kommt.“

Zwei Sekunden vor dem Ende nahm sich Michael Damgaard ein Herz, schüttelte Alen Milosevic ab, zog zur Mitte und tunnelte mit seinem Wurf Torhüter Jens Vortmann zum 23:22 – der Rest war Jubel. „Derbysieger, Derbysieger, he, he ...“, sangen die Spieler in der Kabine, und die gut 400 mitgereisten Fans feierten die Grün-Roten in der Halle.

Damgaard hatte nicht nur aufgrund seines Siegtores einen entscheidenden Anteil am Erfolg. Der dänische Olympiasieger, der noch an den Folgen eines Ermüdungsbruches und Achillessehnenbeschwerden im rechten Fuß leidet und eigentlich bis Mitte März ausfallen sollte, meldete sich in der 24. Minute beim Stand von 10:7 im SCM-Spiel zurück und führte sich Sekunden später mit seinem ersten von sechs Toren ein. „Christian O‘Sullivan war zuvor auf die Hüfte gefallen. Ich wollte reagieren – und ,Mika‘ hatte mir signalisiert, dass es geht“, sagte Wiegert.

„Zum Anfang nach meiner Einwechslung waren die Beine ein bisschen schwer, im Spiel ist es besser und besser geworden. Jetzt spüre ich den Fuß etwas. Mal gucken, wie die Verletzung heilt“, sagte Damgaard, der mit einem starken Tapeverband um sein lädiertes Sprunggelenk spielte und sofort nach Spielende mit Eis behandelt wurde. „Ich muss aufpassen und werde nächste Woche wieder ein bisschen Ruhe bekommen.“ Am heutigen Montag ist eine weitere MRT-Untersuchung zur Kon-trolle angesetzt. Besonders froh über Damgaards Siegtreffer war natürlich Matthias Musche: „,Mika‘ hat uns super geholfen. Es war ein großer Kampf. Wir sind überglücklich – haben als Mannschaft ex- trem dagegengehalten“, sagte der Linksaußen.

Dass der SCM nach seiner sehr starken ersten Halbzeit mit einer überragenden Abwehrleistung und einer 12:8-Führung (Damgaard/31.) noch einmal in Bedrängnis kam, hatte zwei Gründe: Zum einen fand die Mannschaft im Angriffsspiel nicht mehr zu ihrem Tempo der ersten Hälfte zurück, zum anderen ging die Kompaktheit in der Abwehr verloren. „Wir sind aber eine Crunchtime-Mannschaft – das haben wir wieder bewiesen“, so Wiegert. Und Damgaard sorgte für das Happy-End.

Leipzig: Vortmann 1 Tor, Putera – Remke, Jurdzs 5, Krzikalla 1, Binder 1, Janke 2, Kunkel 4/2, Rscheck, P. Weber 6, Rivesjoe, Strosack, Meschke, Milosevic 2

SCM: Green, Quenstedt – Musa 3, Chrapkowski 1, Musche 4/3, Pettersson, Molina, Christiansen 5, Mertens, O‘Sullivan 3, Bezjak, R. Weber 1, Kalarash, Damgaard 6, Zelenovic. Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin). Zuschauer: 6120. Strafminuten: 2/4. Siebenmeter: 6/3 - 3/2.

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