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Handball Der Größte fällt beim SCM wohl aus

Der Rückraum des Gegners ist zugleich die Hauptaufgabe des SC Magdeburg: Der Bundesligist empfängt am Mittwoch Frisch Auf Göppingen.

Von Daniel Hübner 15.02.2017, 00:01

Magdeburg l Finn Lemke hatte am Dienstagabend einen wichtigen Termin. Der 24-jährige Abwehrhüne des SCM wurde vorstellig in der Uniklinik zum MRT. Das Sprunggelenk streikte bereits seit der Abschlusseinheit vor dem EHF-Cup-Spiel am vergangenen Sonnabend bei KIF Kolding. Diese Partie hatte Lemke noch bestritten. „Aber die Probleme waren dann größer geworden, weshalb er am Montag das Training abbrechen musste“, sagte Trainer Bennet Wiegert. Und auch wenn sich Lemke „nur“ eine Sehnenreizung zugezogen hat, „sind die Chancen auf seinen Einsatz gegen Göppingen sehr, sehr gering“. Frisch Auf ist am heutigen Mittwoch in der Getec-Arena (19 Uhr) zu Gast. 5800 Karten wurden für das erste Heimspiel 2017 bereits verkauft.

Somit ist der Kapitän wieder gefordert: Fabian van Olphen ist zumindest eine Alternative neben Zeljko Musa im SCM-Mittelblock. „Das hat Fabian bereits in den letzten Spielen vor der WM-Pause sehr gut gemacht“, erklärte Wiegert. „Aber wir haben genug Spieler, die in die Bresche springen können“, ergänzte der Coach. In jedem Fall erwartet sie gegen Göppingen eine anspruchsvolle Aufgabe. Das Hinspiel gewann Magdeburg mit 29:28. „Es würde mich wundern, wenn es auch im Rückspiel nicht eng werden würde“, blickte der 35-jährige Wiegert voraus.

Göppingen hat eine überraschend durchwachsene Hinrunde absolviert, mit 17:21 Zählern steht das Team lediglich auf Rang zehn, während der SCM den fünften Rang (24:14) belegt. Aber in der Winterpause hat sich beim Team von Trainer Magnus Andersson offenbar einiges geändert. „Sie sind in ihrer 6-0-Abwehr stabiler geworden, auch im Angriff wirkt alles flüssiger und runder, weil die Schützen Lars Kaufmann oder Jens Schöngarth besser in Position gebracht werden. Außerdem reisen sie nach den Siegen in der Liga gegen Minden (34:24) und im EHF-Cup gegen BM Granollers (29:28) mit großem Selbstvertrauen an“, ist sich Wiegert sicher. Allerdings hob Frisch-Auf-Coach Andersson nach dem Granollers-Sieg mahnend den Zeigefinger: „Wir hatten viele Fehlwürfe und können besser spielen. Mit solch einer Leistung geht das nicht noch einmal gut“, erklärte er der „Südwest-Presse“.

Mit Vorfreude kehrt Schöngarth, der in der vergangenen Saison mit dem SCM den Pokal gewann, in die Getec-Arena zurück. „Wenn wir in Magdeburg ankommen, dann wird es schon kribbeln. Ich freue mich auf die schöne Arena, viele alte Gesichter und ein tolles Erlebnis. Ich glaube, dass der SCM im Saisonverlauf stabiler geworden ist“, sagte der 28-jährige Linkshänder, der in der laufenden Serie bereits 63 Treffer erzielt hat und damit nach Marcel Schiller (Linksaußen/76) zweitbester Werfer in Göppingen ist.

Den Rückraum also „werden wir nicht neutralisieren können, aber wir wollen ihn kleinhalten“, so Wiegert – und ins eigene Tempospiel finden. Dazu wird wohl der Größte fehlen: Im Hinspiel hatte der 2,10-Meter-Hüne Lemke per Block den letzten Wurf von Schöngarth entschärft. Diesmal müssen andere höher springen.