Handball Der siebte Ring

Zum siebten Mal ist Robert Weber vom SC Magdeburg dabei, wenn das All Star-Team der Bundesliga gegen die Nationalmannschaft antritt.

Von Daniel Hübner 02.02.2017, 00:01

Magdeburg l An diesem Freitag reisen der kleinste und der größte Spieler des SC Magdeburg nach Leipzig. Beide sind Stars ihrer Mannschaften, die in der Arena aufeinandertreffen. Der 1,79 Meter große Robert Weber und der 2,10-Meter-Hüne Finn Lemke treten beim traditionen All Star Game zwischen einer Bundesliga-Auswahl und der Nationalmannschaft gegeneinander an (20.15 Uhr). Dieses Duell gab es erstmals im Jahr 2000 in Münster. Für Weber ist es bereits die siebte Teilnahme. „Das ist auf jeden Fall für mich nach wie vor etwas Besonderes. Meine erste Teilnahme ist eben keine einmalige Sache geblieben. Es macht mich stolz, so lange zum Who-is-Who der Bundesliga zu gehören.“

Auch die Wahl selbst war eine besondere für den 31-jährigen Österreicher. 15 herausragende Akteure der Liga wurden von 250.000 Fans in einem Online-Voting in die kunterbunte Truppe gewählt, was einen neuen Abstimmungsrekord bedeutete. Sieben weitere Spieler haben die Liga-Trainer auserkoren: Und zu diesen glorreichen Sieben gehört auch Weber. „Das ist schon eine Ehre, wenn dich die Coaches mit all ihrem Fachwissen wählen“, sagte der Rechtsaußen, der nach dem Match nicht nur das siebte Mal das dazugehörige (verschwitzte) Trikot, sondern auch den Ring im Gepäck für die Heimreise haben wird. „Meine Frau Lisa hat zu Hause extra eine schwarze Vitrine für all meine Pokale eingerichtet, da wird auch der siebte Ring seinen Platz finden.

Es wird in jedem Fall emotional in Leipzig: Denn der Deutsche Handballbund (DHB), beide Mannschaften und die Zuschauer in der Arena verabschieden offiziell Bundestrainer Dagur Sigurdsson, den es künftig nach Japan zieht, während sein möglicher Nachfolger Christian Prokop (DHfK Leipzig) als Betreuer des All Star-Teams ebenfalls an der Seitenlinie sitzt. Aber fernab dieser personellen Konstellation soll natürlich der Spaß im Vordergrund stehen, das erklärt sich allein aus einer Antwort Webers auf die Frage, wie viele Tore er im vergangenen Jahr erzielt hatte: „Das weiß ich doch nicht“, sagte er lachend. „Bei diesem Spiel zähle ich wirklich nicht mit.“ In der Bundesliga ist er derweil mit 112 Treffern zweitbester Schütze hinter dem Melsunger Johannes Sellin (122). Und das weiß Weber ganz genau.

Ab dem kommenden Mittwoch kann er diese Bilanz weiter ausbauen. Dann tritt der SCM bei HBW Balingen-Weilstetten an (20.15 Uhr). Und das ist nicht nur deshalb ein unangenehmer Gegner für Weber, weil er dort in der Saison 2008/09 selbst aktiv war, sondern „weil Balingen gegen den Abstieg kämpft, und gegen solche Gegner ist es immer eine schwere Aufgabe“, erklärte er.

Eine leichte wird indes das All Star Game in Leipzig. Aber der baldige Bundesliga-Start erfordert auch besondere Maßnahmen: „Zum ersten Mal muss ich direkt nach dem Spiel wieder nach Magdeburg zurückkehren“, erklärte Weber zur abendlichen Heimreise, die er ebenfalls mit Lemke antreten wird: „Am Sonnabend ist nämlich wieder Training.“