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Handball Eine Frage des Kopfes

Mit Vorfreude, einem Sieg als Ziel vor Augen und ein paar Fragezeichen ist der SC Magdeburg in seine Mission bei Maccabi Tel Aviv gestartet.

Von Janette Beck 04.03.2017, 06:32

Magdeburg/Tel Aviv l Fünf Spiele hatte sich Trainer Bennet Wiegert in der Vorbereitung auf das Spiel in der Sports Arena „Drive-in“ im Norden von Tel Aviv (2800 Sitzplätze beim Handball) zu Gemüte gezogen. Ein Zusammenschnitt daraus führte van Olphen & Co. bereits am Donnerstag vor Augen, „dass die Israelis Handball spielen können“, so Wiegert. „Die Mannschaft ist kein Exot, sie spielen den europäischen Stil.“

Zwar ist Chen Pomeranz der Star der Mannschaft von Trainer Dragan Djukic, „aber er ist nicht allein der Kopf im Team. Tel Aviv hat noch mehr Qualität, auch Boskovic und Sychenko spielen wichtige Rollen“, so der Trainer.

Die Situation nach dem fulminanten Sieg gegen Kiel und vor dem Spiel gegen den vermeintlichen Underdog birgt aus Sicht des Trainers „Gefahren für den Kopf“. Weil aber sein Team diese Saison im EHF-Cup einen Titel gewinnen könne, „müssen wir die Köpfe ein bisschen täuschen“. Soll heißen: „Tel Aviv ist von der Wichtigkeit her vergleichbar mit Kiel.“

Der bisher punktlose Gegner, der mit dem erstmaligen Einzug eines israelischen Teams in die Gruppenphase der EHF-Cups Handball-Geschichte geschrieben hatte, stellt sich indes auf eine weitere harte Lektion ein. „Die Namen der Klubs, ihre Tradition, die Qualität ihrer Spieler und große internationale Erfahrung machen uns zum Außenseiter“, gibt Trainer Djukic zu bedenken. „Unser Ziel ist es, diese Spiele zu genießen und den israelischen Handballfans die Möglichkeit zu geben, renommierte Teams wie Magdeburg oder Kolding zu sehen.“

Zum Auftakt hatte Maccabi bei Tatabanya mit 24:27 verloren. Auch daheim gegen Tabellenführer Kolding standen die Israelis ohne Pomeranz auf verlorenem Posten (25:31). Und Djukic gestand: „Kolding hat gut gespielt, die Partie kontrolliert und verdient gewonnen. Es war hart für uns, ohne unseren besten Mann zu spielen, der in den letzten fünf Europacup-Partien 60 Tore erzielt hat. Aber wir haben versucht zu zeigen, dass wir auch ohne ihn eine Mannschaft sind.“

Ob Chen Pomeranz gegen den SCM im Vollbesitz seiner Kräfte auflaufen kann, bleibt abzuwarten. Bei den Magdeburgern ist Finn Lemke (Fuß) nach wie vor angeschlagen. Zur Absicherung für Keeper Dario Quenstedt (Infekt) ist auch Youngster Florian Link mit nach Israel gereist.