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Handball Greens Trotzreaktion: 19 Paraden

Handball-Bundesligist SC Magdeburg hat im fünften Saisonspiel seinen dritten Sieg errungen: Gegen TVB Stuttgart hieß es 34:26 (14:13).

Von Daniel Hübner 11.09.2017, 01:01

Magdeburg l Diesen Trick haben sie nie geübt, er war das Resultat eines Überraschungsmomentes. Jannick Green hatte gehalten und sah, wie „Lukas plötzlich weit vorne stand, dann habe ich einfach geworfen. Und es hat geklappt. Das war schön“, berichtete der Keeper des SC Magdeburg zu jener Situation in der 56. Minute. Mertens verwertete Greens Langpass auf die Sechs-Meter-Linie per Kempa zum 31:23. Und in einer Phase, als „wir die Trotzreaktion gezeigt haben, die wir zeigen wollten“, erklärte der 28-jährige Torwart. Am Ende feierten die Magdeburger einen 34:26 (14:13)-Erfolg vor 5286 Zuschauern in der Getec-Arena. Mertens und Daniel Pettersson waren mit je sechs Toren die besten SCM-Werfer.

Die Trotzreaktion musste folgen nach zwei Niederlagen in Folge, vor allem aber nach dem 26:30 gegen die Füchse Berlin. „Zu Hause wollen wir nie verlieren, aber das ist leider passiert“, so Green, dessen persönliche Trotzreaktion 19 Paraden (Fangquote 42 Prozent) zählte. Und der das allgemeine Problem erklärte: „Im Vergleich zur vergangenen Saison haben wir noch den Konstanzverlust. Es dauert eben eine Weile, bis auch die kleinen Automatismen in der Abwehr greifen. Ich hoffe, dass wir jetzt zur Stabilität finden.“

Gegen Stuttgart, das auf die verletzten Dominik Weiß und Michael Kraus verzichten musste und bei denen nach acht Minuten noch Marian Orlowski angeschlagen ausfiel, war die Leistung in der Defensive schwankend. Manchmal trat der SCM konsequent auf neun Meter heraus, manchmal verlor er die Geduld in den Aktionen und öffnete die Räume. „Wir hatten das Spiel nach zehn Minuten im Griff“, sagte Green. Sein Team erarbeitete sich eine 10:6- (21.) und 12:8-Führung (25.). „Aber dann geben wir es aus der Hand.“ Trainer Bennet Wiegert meinte: „Wenn Jannick in der ersten Hälfte nicht neun Bälle hält, gehen wir vielleicht mit einem Rückstand in die Pause.“ Und ergänzte: „Wir haben eben ein sehr gutes Torwartgespann. Wenn wir Dario Quenstedt brauchen, wird er auch voll für uns da sein.“

Zehn Minuten inklusive eines Zwei-Tore-Rückstands (14:16/34.) dauerte es nach dem Wechsel, ehe der SCM begann, seine Stärke auszuspielen: das Tempo. „Wir fangen schlecht an, aber danach machen wir es hervorragend“, sagte Green, der sogar zwei Tore markierte, als Stuttgart den zusätzlichen Feldspieler brachte. In Überzahl schaffte der SCM indes die Vorentscheidung: durch Tore von Nemanja Zelenovic und Zeljko Musa 22:18 (42.).

Keeper Green freut sich nun auf das Programm in dieser Woche: „Regeneration, Krafttraining und viele gute Einheiten in der Halle.“ Für die Feinabstimmung. Nach fünf Partien in zwei Wochen hat der SCM bis Sonntag Pause, dann tritt das Team bei Hannover-Burgdorf (15 Uhr) an.

SCM: Green 2/Quenstedt – Musa 2, Chrapkowski 3, Musche 1/1, Pettersson 6, Christiansen, Mertens 6, O’Sullivan 3, Bezjak 2, Weber 2/2, Kalarash, Damgaard 3, Zelenovic 4

TVB Stuttgart: Bitter/Maier – Schimmelbauer 2, Häfner 2, Salger 3, Schagen 3/2, Schweikardt 5, Späth 5, Baumgarten 2, Röthlisberger, Kretschmer 1, Orlowski 1, Pfattreicher 2

Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Lilienthal/Berlin). Zuschauer: 5286. Siebenmeter: SCM 3/5 – TVB 2/2. Zeitstrafen: SCM 0 – TVB 4

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