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Handball Hohe Chancen beim Favorit

Trainer des SC Magdeburg, Bennet Wieger, traut seinen Jungs am Sonntag beim favorisierten THW Kiel einiges zu.

Von Janette Beck 10.12.2016, 00:01

Magdeburg/Kiel | Nach der Kür ist für den SCM vor der Pflicht: Als frischgebackene „Mannschaft des Jahres“ und dazu mit Europameister Finn Lemke als Gewinner bei den Sportlern Sachsen-Anhalts ist der Handball-Pokalsieger am Sonntag beim THW Kiel (15 Uhr/live Sport1) der Ehre doppelt verpflichtet. Allerdings wollte es das Schicksal so, dass sich die nächste neue Herausforderung besonders hoch auftürmt. Doch Bange machen gilt nicht, auch wenn der THW in dieser Saison alle sechs Spiele in der Sparkassen-Arena siegreich gestalten konnte und man den Magdeburgern seit 2003 nur einen einzigen Heimpunkt überlassen musste.
Trainer Bennet Wiegert geht die Aufgabe beim Rekordmeister offensiv an. Zumal er sich noch gut an die Erfolgserlebnisse erinnern kann, als er mit dem SCM 2003 (28:27), aber auch mit Gummersbach 2006 (39:37) an der Förde feiern durfte. Und der 34-Jährige war Co-Trainer an der Seite von Uwe Jungandreas, als van Olphen & Co. im März 2014 mit dem 27:27 ein Achtungszeichen setzen konnte. „Wieso also sollte für uns in Kiel nichts zu holen sein“, fragt Wiegert provokativ und beantwortet sie auch gleich selbst. „Ich sage, die Chancen liegen bei 50:50. Denn ganz egal, was in der Vergangenheit war, jedes verdammte Spiel fängt bei Null an. Und wenn ich sehe, was in dieser Saison in der Liga so abgeht, dann ist sowieso jederzeit alles möglich.“
Ungeachtet dessen gilt es der Tatsache ins Auge zu blicken, dass der top-besetzte THW Kiel morgen haushoher Favorit ist. „Bei der Vorbereitung liegt unser Fokus auf dem Thema individuelle Qualität. Die müssen wir in Grenzen halten“, so Wiegert. Kiel habe zu 80 Prozent Spieler mit internationaler Klasse. Heißt: Selbst wenn seine Jungs auf einen Spieler gut eingestellt seien und ihn im Griff hätten, „dann kann der THW immer noch problemlos einen anderen nachschießen, der es ebenso gut richten kann.“ Deswegen sei es auch ratsam, gar nicht so sehr auf Kiel zu schauen, so der Coach. „Wir müssen versuchen, das Positive aus unserer eigenen Erfolgsserie mitzunehmen, die Stolpersteine klein zu halten und unseren Stiefel durchzuziehen.“
Personell hat sich die Situation entspannt, nachdem Jacob Bagersted und Daniel Pettersson wegen eines Magen-Darm-Infektes pausieren mussten. Beide sind einsatzfähig, dennoch sei Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Gleiches gelte für die angeschlagenen Nemanja Zelenovic und Dario Quensteldt so Wiegert. Den Kielern droht indes neben den Langzeitverletzten Christian Dissinger und Nikola Bilyk der Ausfall von Blazenko Lackovic (Wade) und Christian Zeitz (Rücken). Dafür steht René Toft Hansen (Knie) nach längerer Pause vor der Rückkehr ins Aufgebot.