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Handball Kopf und Spiel verloren

Handball-Bundesligist SCM hat nach der 27:30 (16:17)-Niederlage in Gummersbach jede Menge aufzuarbeiten.

Von Daniel Hübner 26.09.2016, 01:01

Gummersbach l Das erneute Lob von Emir Kurtagic konnte niemand mehr hören. Der SCM habe eine starke Mannschaft, ließ der Trainer der Gummersbacher am Samstagabend nach dem 30:27-Erfolg seines Teams verlauten. Darauf erwiderte SCM-Sportchef Steffen Stiebler deutlich: „Warme Worte bringen uns nichts.“ Nicht nach dieser Niederlage, bei der die Grün-Roten alles eingerissen haben, was sie sich zuletzt in Flensburg (25:26) und gegen Lemgo (32:21) aufgebaut hatten. „Wir haben in 15 Minuten alles vermissen lassen, was wir zuletzt gut gemacht haben. Es ist einfach traurig, dass wir wieder einmal auswärts in solch eine Phase reingekommen sind.“

Diese völlig desolate Phase in der zweiten Halbzeit fasste Trainer Bennet Wiegert so zusammen: „Das Kartenhaus ist zusammengefallen.“ Nach dem Tor von Robert Weber per Siebenmeter zum 17:17 (32.) vergingen 16:19 Minuten, ehe Finn Lemke mit abgefälschtem Wurf zum 27:17 (49.) traf. Dazwischen scheiterte der SCM nicht nur an Keeper Matthias Puhle, auch die Abwehr inklusive beider Torhüter eroberte selten einen Ball. „Für mich ist das unerklärlich, wie wir den Kopf verlieren“, so Wiegert. „Das war eine absolut verdiente Niederlage. Das Beste an dem Spiel ist noch das Ergebnis.“ Welches Kurtagic so begründete: „In den letzten acht Minuten waren wir schon in Feierlaune.“

Bei der dritten Niederlage in Folge in der Schwalbe-Arena und vor 3850 Zuschauern kann auch die Stimmung den SCM nicht eingeschüchtert haben. „Ich habe es hier nicht den mega Hexenkessel empfunden, da erwarten uns noch ganz andere Hallen“, sagte Wiegert. Schon zum Ende der ersten Hälfte verkündete die Körpersprache Enttäuschung, nachdem der Gastgeber mit schnellen Abschlüssen zum Erfolg gekommen war und zwischenzeitlich mit zwei Toren geführt hatte (10:8/19. und 12:10/21.). Vor allem Finn Lemke schrie mehrfach seinen Frust raus. Nemanja Zelenovic schüttelte verzweifelt den Kopf. Dennoch: „Ich war mit dem Angriff in der ersten Hälfte nicht unzufrieden, uns sind aber einige technische Fehler zu viel unterlaufen“, so Wiegert. Es waren vier Fehler, die zu Gegentoren führten.

Am Ende hatte der SCM nur das Duell auf den Außenpositionen (18:9 Tore) gewonnen. Robert Weber, zurück in der Startsieben, war mit neun Toren bester Werfer. Das konnte die magere Wurfquote von 50 Prozent in Hälfte zwei allerdings auch nicht verhindern. „Wir müssen das Spiel analysieren und aufarbeiten“, sagten Wiegert und Stiebler. Viel Zeit bleibt nicht. Am Mittwoch ist Wetzlar zu Gast in der Getec-Arena (20.15 Uhr). Dafür forderte Stiebler: „Wir müssen als Mannschaft Kontinuität auf die Platte bringen.“

 

VfL: Lichtlein/Puhle – Schröter 3, Ernst 8, Schindler 2, Kühn 5, Baumgärtner, Pevnov 1, Bult 2, Schmidt 4, von Gruchalla 2, Mestrum, Becker, Schröder 3

SCM: Quenstedt/Green – Musa, Musche 5, van Olphen, Bagersted, Grafenhorst 4, Christiansen 1, O‘Sullivan, Bezjak, Weber 9/2, Damgaard 4, Zelenovic 2, Lemke 2, Pettersson

Schiedsrichter: Moles/Pittner. Zuschauer: 3850. Zeitstrafen: 4/4. Siebenmeter: 1/0 - 2/2