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Handball Letzte Ausfahrt Erlangen

Im letzten Saisonspiel haben die Handballer des SC Magdeburg die Chance, sich auf den vierten Tabellenplatz vorzuarbeiten.

Von Daniel Hübner 09.06.2017, 01:01

Magdeburg l Der emotionale Abschied der Spieler Yves Grafenhorst, Fabian van Olphen, Jacob Bagersted und Finn Lemke ist auch dem Trainer unter die Haut gegangen. „Verein und Fans haben das toll gemacht“, erinnerte sich Bennet Wiegert an die Zeremonie am vergangenen Sonntag in der Getec-Arena nach dem 41:29-Sieg im letzten Bundesliga-Heimspiel gegen den Bergischen HC. Aber nachdem die Atmosphäre allmählich der Entspannung gewichen war, wuchs ein bisschen die Sorge beim Coach des SCM. „Wir haben noch eine Woche Handball“, dachte Wiegert laut. „Und das nächste Spiel wird für uns nicht einfach.“

Die nächste Partie der Grün-Roten und zugleich die letzte im Spieljahr 2016/2017 steigt am Sonnabend beim HC Erlangen in der Nürnberg Arena (16 Uhr). Dort wird der Gastgeber ebenfalls Akteure verabschieden. Dort wird bereits alles auf die Saisonabschlussparty vorbereitet. „Alle freuen sich auf die Sommerpause“, sagte Michael Haaß, Regisseur des Aufsteigers und Ex-Magdeburger (2013 bis 2016) – und ergänzte: „Wir wollen aber ganz sicher kein Kanonenfutter für den SCM sein. Im Gegenteil: Wir wollen mal einen der aktuell großen Fünf dieser Saison schlagen.“

Erlangen ist mit Platz neun fern aller Sorgen und Wünsche: „Wir sind megafroh, dass wir frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hatten“, sagte Haaß. Er selbst hat nicht nur mit 43 Toren in 27 Einsätzen seinen Beitrag dazu geleistet, wenngleich es im März danach aussah, als müsste der 33-Jährige die Saison vorzeitig beenden. Eine Syndesmose-Verletzung im Sprunggelenk musste operiert werden. Seit dem 21. Mai, seit der 18:26-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt, ist Haaß wieder im Einsatz: „Es ist aber noch längst nicht alles perfekt, ich werde die Sommerpause nutzen, um es vollständig auszukurieren.“

Haaß fühlt sich wohl in Erlangen, hält aber weiterhin Kontakt zu Spielern des SCM. Dass Grafenhorst gegen den BHC das allerletzte Heimspiel seiner aktiven Karriere absolviert hatte, „tat mir richtig weh, weil der Junge noch so fit ist“. Das einzige, was ihm fehlt, „ist die Elbe“, so Haaß. Vielleicht kann ihm jemand ja ein wenig Elbwasser mitbringen.

Mehr haben die Grün-Roten allerdings nicht zu verschenken. Sie können selbst nur gewinnen am Sonnabend, wenngleich sie sicher auf Lemke (Bänderriss) und ziemlich sicher auf Christian O‘Sullivan (Fuß) verzichten müssen. Sie können ihre Liga-Serie auf 19 Spiele ohne Niederlage ausbauen, sie können die punktgleichen Füchse von Platz vier schubsen – wenn DHfK Leipzig mitspielt. Dort gastieren die Berliner parallel zum SCM-Spiel. „Leipzig muss man nicht motivieren, sie haben eigene Ansprüche, diese Partie erfolgreich zu gestalten“, erklärte Wiegert zum Fernduell. „Wir konzentrieren uns allein auf unsere Aufgabe gegen eine Mannschaft mit sehr viel Erfahrung, das wird schwer genug.“