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Handball Nasice gibt nicht auf

Rückspiel im EHF-Cup für den SC Magdeburg: Trainer Bennet Wiegert traut dem Neun-Tore-Polster aus dem Hinspiel gegen Nexe Nasice nicht.

Von Daniel Hübner 26.11.2016, 00:01

Magdeburg l Zehn Minuten nach Landung des Flugzeugs in Belgrad schnappte sich Bennet Wiegert das Handy zum Telefonat mit der Volksstimme. Um 12 Uhr war der Flieger aus Deutschland mit den Handballern des SC Magdeburg auf dem Flughafen in der Hauptstadt Serbiens angekommen, ehe die Reise weiterging nach Nasice – mit dem Bus, dreieinhalb Stunden lang. „Wir fahren nicht nach Nasice, um mit acht Toren zu verlieren und trotzdem weiterzukommen“, so Coach Wiegert, „wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“
Bei Nexe Nasice in Kroatien wird am Sonnabend das Rückspiel (19 Uhr) im EHF-Cup ausgetragen. Es geht um den Einzug in die Gruppenphase, die im Februar beginnt. Das Hinspiel gewannen Wiegerts Schützlinge mit 31:22. Das ist hoch, das ist ein Polster. In Anbetracht der „verrückten Saison“, so Wiegert mit Blick auf die schwankenden Leistungen in der Liga, „will ich aber den Vorsprung nicht verwalten, das wäre Blödsinn.“ Ein Sieg soll her, es wäre der dritte Pflichtspielerfolg in Serie.
Aus Nasice heißt es: „Trotz des negativen Ergebnisses in Deutschland ist das Interesse an diesem Spiel riesig.“ Und die Fans haben große Erwartungen, dass Nexe Wiedergutmachung für die Schmach von Magdeburg betreibt. „Nasice war im Hinspiel genauso gut, wie wir es zugelassen haben“, meinte Wiegert, der auf seinen 15-Mann-Kader zurückgreifen kann – also auch auf den besten Schützen Robert Weber, der am Freitag seinen 31. Geburtstag feierte. Aber Nasice „hat nicht sein wahres Gesicht gezeigt“.
Das will Nexe nun in eigener Halle zeigen, zumindest hat Franjo Lelic, der in dieser Woche den beurlaubten Coach Zdenko Kordi ersetzte, versprochen: „Wir werden nicht aufgeben.“ Mehr noch: „Wir werden unser Bestes geben, um für eine Überraschung zu sorgen. Wir haben uns ein paar neue Dinge einfallen lassen.“ Genau das erwartet Wiegert: neue Dinge, andere Dinge, eine anderes Team, ein völlig anderes Spiel. „Wir müssen achtsam sein“, erklärte der 34-jährige Coach der Magdeburger Mannschaft des Jahres 2016 deshalb, zu der der SCM von den Lesern der Volksstimme gewählt wurde.
„Das ist natürlich auch bei uns angekommen“, sagte Wiegert. „Es ist schön, dass unsere Leistung so anerkannt wurde.“ Zur Pokalübergabe hatten Wiegert und Co. allerdings keine Zeit. „Aufgrund der Vorbereitung und des ganzen Reisestresses wäre es grob fahrlässig gewesen, sich noch zwei Stunden bei einer festlichen Veranstaltung hinzusetzen.“ Das Fest, dann reduziert auf 60 Minuten, will der SCM in Nasice nachholen.