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Handball Punkteteilung im hitzigen Derby

Der SC Magdeburg hat den Bann gegen SC DHfK Leipzig nicht brechen können: Vor 6610 Zuschauern erreichte der Pokalsieger ein 21:21 (11:10).

Von Janette Beck 12.09.2016, 01:01

Magdeburg l Es ging um viel in diesem Prestige-Duell, das war von Beginn an klar. Und auch deutlich zu spüren. Beide Mannschaften fingen sehr nervös an. Es brauchte angesichts vieler Fehler, einiger gelber Karten und kleiner Scharmützel fünf Minuten, um ein wenig Struktur in das hektische Spiel zu bekommen. Die Gäste fingen sich etwas schneller. Ihr erstes Tor ging ausgerechnet auf das Konto des Ex-Magdeburgers Andreas Rojewski (6.), der am Ende mit acht Toren auch bester Werfer des Tabellenelften des Vorjahres war.

Der SCM, bei dem sich alle zuvor angeschlagenen „Krieger“ für diese Derby-Schlacht einsatzbereit gemeldet hatten, traf Torhüter Dario Quenstedt unter tosendem Applaus zur 2:1-Führung ins leere DHfK-Tor (7.). Dennoch gaben die Gäste im offenen Schlagabtausch den Ton an, erarbeiteten sich sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung (7:5/18.).

Doch zum Glück war Quenstedt von Beginn an auf dem Posten. Der Keeper verhinderte mit seinen Paraden (darunter hielt er drei von fünf Siebenmetern) nicht nur einen noch größeren Rückstand, sondern leitete in der Schlussphase der ersten Hälfte auch die Aufholjagd ein. Neuzugang Mads Christiansen erzielte mit seinem ersten Treffer in der Getec-Arena den 9:9-Ausgleich (25.). Drei Minuten später veredelte Robert Weber eine Quenstedt-Parade durch ein Konter-Tor zum 11:9.

Nach dem Seitenwechsel taten sich beide Ost-Rivalen gegen jeweils sehr kompakt stehende Abwehrreihen und Top-Torhüter weiter schwer. Den Magdeburgern fehlte es noch immer an Eingespieltheit, der Spielfluss kam immer wieder ins Stocken. Bei den Leipzigern machte sich der geschwächte Rückraum bemerkbar. Mit Lucas Krzikalla, Roman Becvar, Niclas Pieczkowski und Marvin Sommer waren vier Stammkräfte ausgefallen. Das Manko wurde von beiden Teams durch viel Kampf und Leidenschaft wettgemacht. So blieb es nach dem 13:13-Ausgleich der Gäste (37.) eine ganz enge und heiße Kiste. Jedes Tor war harte Arbeit. Keinem gelang es, den Vorsprung auf mehr als einen Treffer auszubauen (16:16/41.; 18:18/50.; 19:19/56.).

In der knisternden Schlussphase hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Erst recht nicht nach dem 21:20 von Michael Damgaard 51 Sekunden vor Spielende. Dann aber überschlugen sich im darauffolgenden Angriff der Leipziger die Ereignisse: Ein wildes Durcheinander am Kreis mit Handgreiflichkeiten endete mit Zeitstrafen für Zeljko Musa und den Leipziger Benjamin Meschke sowie Rot für Quenstedt. Dazu wurde mit einem Siebenmete gegen den SCM die Tätlichkeit des Keepers an Meschke geahndet. Christoph Steinert verwandelte zum 21:21. Der letzte Neun-Sekunden-Angriff der Magdeburger verpuffte ergebnislos.

 

SC Magdeburg: Quenstedt 1, Green – Musa, Musche, van Olphen 1, Bagersted, Christiansen 1, Bezjak 2, O’Sullivan, Weber 8/4, Damgaard 5, Zelenovic 2, Lemke, Pettersson 1

Leipzig: Vortmann, Putera – Semper, Steinert 2/2, Rojewski 8/2, Jurdzs, Oehlrich, Binder 4, Janke 3, Roscheck, Rivesjoe, Strosack 3, Meschke 1, Milosevic

Schiedsrichter: Brauer/Holm. Zuschauer: 6610. Siebenmeter: SCM 4/3; DHfK 6/3. Zeitstrafen: 3 und Rot Quenstedt (60.) / DHfK 5.