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Handball Pure Vorfreude auf THW Kiel

Am Mittwoch kommt es zum 51. Bundesliga-Duell zwischen dem SC Magdeburg und dem THW Kiel. Da herrscht pure Vorfreude.

Von Janette Beck 28.02.2017, 00:01

Magdeburg/Kiel l Was gab es nicht schon für denkwürdige Handball-Schlachten zwischen dem SCM und dem THW an der Elbe zu erleben. Freud und Leid hielten sich dabei bis dato die Waage (25 Spiele, elf Siege, zehn Niederlagen, vier Remis). Auch für SCM-Trainer Bennet Wiegert ist und bleibt ein Spiel gegen den THW „etwas ganz Besonderes“, weil es immer wieder neu eine ganze Stadt in den Bann ziehe. Und auch heuer spüre er „eine Euphorie um mich herum. Wir sollten uns alle einfach nur freuen auf dieses Spiel vor ausverkauften Rängen.“

Klar ist natürlich auch, dass mit Blick auf das brisante Duell vor allem die guten Erinnerungen präsent sind. Zum Beispiel die an die Vorsaison. Da hatten die Magdeburger den Krimi gegen den THW in letzter Sekunde mit 29:28 für sich entschieden. Wiegerts Gänsehaut-Highlight ist indes der 34:31-Erfolg vom Oktober 2013, als ein ersatzgeschwächter SCM mit der „Jugend-forscht-Brigade“ das Top-Team der Zebras düpierte. Aufgrund anhaltenden Personalprobleme hatte Wiegert zu der Zeit sein Comeback gegeben und so den Sieg gegen Kiel aktiv miterlebt: „Wegen der Besetzungsprobleme hatte keiner einen Pfifferling auf uns gegeben. Aber wir haben zusammen mit den Youngsters aufopferungsvoll gekämpft, uns das Herz aus dem Leib gespielt und gewonnen.“

Das wollen und müssen seine Jungs auch am Mittwoch (20.15 Uhr/Getec-Arena), obwohl die Vorzeichen etwas andere sind. Zwar bangt der Club auch diesmal um den Einsatz einiger Spieler (Dario Quenstedt, Yves Grafenhorst und seit gestern auch Zeljko Musa sind grippegeschwächt, Finn Lemke laboriert noch immer an seiner Fußverletzung). Nach acht Spielen ohne Niederlage, und erst recht nach dem überzeugenden Auftritt bei der HSG Wetzlar am Sonnabend (26:18), können die Hausherren dennoch mit wehenden Fahnen in die Schlacht ziehen. Für zusätzlichen Rückenwind sorgt beim SCM, der sich laut Wiegert als „Abwehrmannschaft“ versteht, der Fakt, dass man am 21. Spieltag mit 50 Prozent (18 Gegentore/18 Paraden von Keeper Jannick Green) die mit Abstand beste Quote unter allen Vereinen aufbieten konnte. „Die gute Deckungs- und Torhüterleistung von Wetzlar gibt uns natürlich Stabilität“, bestätigt der Coach, „dennoch stehen wir unbestritten vor einem sehr schweren Bundesligaspiel“, weiß Wiegert, dass seine Jungs gegen Kiel eine Herkulesaufgabe erwartet.

Dass der Gast nach der unerwarteten 21:24-Heimniederlage gegen Silkeborg – es war bereits die sechste Pleite bei elf Spielen in der Königsklasse – als „angeschossener Löwe“ anreist und somit noch gefährlicher als ohnehin werden könnte, sieht Wiegert gelassen: „Der THW bleibt der THW – ein Team mit viel Qualität auf allen Positionen.“ Er wolle die Gäste weder als übermächtig noch den SCM als krassen Außenseiter bezeichnen: „Vielleicht stehen die Chancen bei 50:50. Aber natürlich wollen wir jedes Heimspiel gewinnen.“

Ganz bewusst unter Zugzwang setzt indes THW-Coach Alfred Gislason sein Team: „Ich bin enttäuscht über das Ergebnis und die Art und Weise unseres Spiels gegen Silkeborg. In Magdeburg müssen wir cleverer spielen und dürfen nicht so überhastet werfen.“