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Handball SC Magdeburg vor „Bärenaufgabe“

Zur Analyse der Minden-Niederlage blieb wenig Zeit, zur „Bärenaufgabe" erwartet der SC Magdeburg den THW Kiel.

Von Daniel Hübner 25.10.2016, 01:01

Magdeburg l Zeljko Musa hatte bereits am Sonnabend angekündigt, der Aufritt in Minden würde ihm „den Schlaf rauben“. Trainer Bennet Wiegert bestätigte am Montagmorgen, „schon besser geschlafen“ zu haben, und Sportchef Steffen Stiebler bilanzierte „zwei nicht so gute Nächte“. Die quälende Frage, die alle beim Handball-Bundesligisten SC Magdeburg nach der 24:34-Pleite bei GWD beschäftigt, ist die Frage nach dem Warum. „Es ist auch für mich unerklärlich“, meinte Stiebler. „Aber eine Erklärung muss es dafür geben.“
Die zweite Frage ist nun, wie lange man sich der Analyse tatsächlich hingeben kann, warten doch mit dem Pokal-Achtelfinale am Mittwoch gegen den THW Kiel (20.15 Uhr) und der Liga-Partie gegen die Füchse Berlin am 30. Oktober (15 Uhr) zwei schwere Aufgaben in heimischer Halle. „Das Geschäft geht auch weiter, und die Zeit ist zu kurz, um sich mit einer großartigen Analyse des Minden-Spiels zu beschäftigen“, meinte der Sportchef. „Ich habe bereits am Sonntag versucht, meinen Fokus auf Kiel zu finden, es hilft nicht, sich innerlich zu zerfleischen und auszupeitschen. Die Jungs wissen ganz genau, was in Minden passiert ist. Uns helfen jetzt keine Schuldzuweisungen“, ergänzte Wiegert. Dennoch wird er das Minden-Debakel das eine oder andere Mal ansprechen, aber am Montag, 17.30 Uhr, vor der Trainingseinheit, begann mit dem Videostudium die Vorbereitung auf Kiel.
Dann wird erneut Florian Link von den Youngsters Keeper Jannick Green unterstützen. Dario Quenstedt ist gegen Kiel gesperrt nach der Roten und Blauen Karte gegen Minden (Volksstimme berichtete). Den formalen Einspruch, den Magdeburg nach der Partie eingelegt hatte, „haben wir nach Auswertung der Videobilder wieder zurückgenommen“, so Wiegert. Nun wartet der SCM auf Antwort von Bundesliga-Justiziar Andreas Thiel, wie lange Quenstedt gesperrt sein wird. Er ist Wiederholungstäter. Schon beim 21:21 gegen DHfK Leipzig hatte er nach einem Rempler Rot gesehen. „Damit fügt er nicht nur uns, sondern auch sich selbst Schaden zu“, erklärte Wiegert. Auch intern werde es Konsequenzen geben, kündigte Stiebler an. Wie die aussehen, verriet er nicht.
Gegen Kiel geht es nicht mal ums Ergebnis. „Trotz des Umbruchs ist der THW nach wie vor eine Weltklasse-Mannschaft“, sagte der 45-jährige Sportchef. Nach dem Minden-Spiel ist der gefühlte Unterschied zwischen dem SCM und dem Rekordmeister noch größer geworden. Was die Verantwortlichen vom Team sehen wollen, ist unschwer zu erraten. „Mit 125-prozentigem Engagement die Zuschauer von der ersten Minute begeistern, das ist die Hauptaufgabe“, so Stiebler. Wiegert: „Gegen Kiel können wir vieles besser machen. Die Spieler müssen sich füreinander zerreißen.“ Und Musa meinte: „Dass wir jetzt zwei Heimspiele haben, ist gut. Die Stimmung in der Halle hilft uns sehr.“ Stimmung beruht allerdings immer auf Gegenseitigkeit.