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Handball SCM findet ein "Gegenmittel"

Co-Trainer Tomas Svensson sieht nach Wetzlar-Sieg im geduldigen Angriffsspiel den Schlüssl zum Erfolg.

Von Janette Beck 30.09.2016, 01:01

Magdeburg l Auf und nieder, immer wieder – das ist der SCM in der Saison 2016/17. Eben weil sich Sieg, Unentschieden und Niederlage in (gar nicht) schöner Regelmäßigkeit abgewechselt haben, weiß der geneigte Fan wohl auch nicht so recht, wie der Erfolg gegen die HSG Wetzlar am Mittwochabend einzuordnen ist: Kehrtwende oder erneutes Strohfeuer?

Eine Trendwende zu erkennen fällt auch deshalb schwer, weil das gängige Prädikat „souveräner Sieg“ nicht zutrifft. Denn nach einem Gekrampfe zu Beginn, einer dann doch relativ sicheren Vier-Tore-Führung (22:18/46. Spielminute), war es hintenraus noch einmal gefährlich eng geworden (23:23/51.). Doch „Matchwinner“ Michael Damgaard sei Dank: Mit fünf seiner insgesamt zehn Tore brachte er den zweiten Saisonsieg in trockene Tücher.

Sichtlich erleichtert und mit einem Lächeln im Gesicht registrierte Co-Trainer Tomas Svensson gegenüber der Leistung in Gummersbach, wo der SCM „über weite Strecken einen guten Handball gespielt“ habe und letztlich nur „von einem starken Torhüter getötet“ worden sei, noch einmal eine deutliche Steigerung in der Wurfeffektivität. „Das war heute unglaublich gut. Die Quote müsste trotz einiger Fehlwürfe gleich am Anfang zwischen 65 und 68 Prozent liegen.“ Mit dieser Schätzung lag der einstige Weltklasse-Torhüter gut, denn es waren in der Tat 65 Prozent.

Gegen die HSG sei es allerdings, „ein total anderes Spiel“ des SCM gewesen. „Wir haben bis jetzt gegen Mannschaften gespielt, die das Tempo verschleppt haben. Unglaublich langsam zu spielen, das scheint die neue Strategie gegen uns zu sein. Der Gegner versucht bewusst alle einzuschläfern: Das Spiel, uns, die Schiedsrichter und das Publikum“, glaubt Svensson den Knackpunkt entdeckt zu haben. Bis dato habe der SCM nicht das taktische Gegenmittel gefunden. „Im Angriff haben wir gegen eine klassische 6:0-Deckung versucht, Tempo zu machen und schnell abzuschließen, statt wie gegen Wetzlar ruhig, diszipliniert und geduldig die Chancen herauszuarbeiten. Genau so müssen wir spielen, wenn wir Erfolg haben wollen.“

Erfolge, vor allem nachhaltige, erhoffen sich auch die SCM-Fans. Die hatten nach dem mannschaftlichen „Blackout“ und der Niederlage in Gummersbach in den sozialen Netzwerken und im Forum auf der Vereins-Homepage ihrem Frust und Ärger ob des Fehlstarts in die Saison und der schwankenden Leistungen klar und deutlich Luft gemacht. Dabei geriet auch Svensson unter Beschuss. Vor allem seine Rollen als Co-Trainer, Berater und Verantwortlicher fürs Scouting wurde hinterfragt. „Dass ich in der Kritik stehe, davon habe ich bis jetzt nichts mitbekommen“, beteuert er. „Generell denke ich aber, dass die sportliche Leitung bisher immer versucht hat, aus den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten das Beste herauszuholen.“