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Handball SCM gibt passende Antwort

Nach dem 31:22 im Hinspiel gegen RK Nexe kann der SCM am Sonnabend in Nasice den Einzug in die Gruppenphase des EHF-Cups perfekt machen.

Von Janette Beck 21.11.2016, 00:01

Magdeburg l Das große Fragezeichen war am Sonnabend in der mit 2477 Zuschauern nicht einmal zur Hälfte gefüllten Getec-Arena zwar nicht zu sehen, aber dennoch stand es deutlich spürbar im Raum. Dazu brauchte man nur in die besorgten Gesichter aller Beteiligten zu blicken: Wie hat der SCM das nur drei Tage zurückliegende historische Heimdebakel gegen Hannover verkraftet? Und auch Trainer Bennet Wiegert hatte den besonderen Moment gespürt: „Das Ergebnis vom Mittwoch steckte natürlich allen noch in den Knochen.“
Was die Fans von ihrem Club in Krisenzeiten wie diesen vor allem erwarten, stand in prägnanter Kurzform auf einem selbstgemalten, gelben Plakat geschrieben: „Lasst Euer grün-rotes Herz bluten!“
Und das tat der SCM, indem er gegen den kroatischen Vertreter RK Nexe von Anfang an keinen Zweifel an seinem Wiedergutmachungs-Willen aufkommen ließ. So wurde nach 60 ausschließlich vom Gastgeber dominierten Minuten über die Stationen 9:6 (15.), 17:9 (29.) und 29:19 (55.) ein am Ende mit neun Toren doch recht ansehnliches Polster herausgespielt. Das wiederum nährt die Hoffnung, dass Wiegert & Co. im Rückspiel am kommenden Sonnabend in Nasice den Einzug in die Gruppenphase klarmachen.
„Klar war das drei Tage nach dem Hannover-Spiel für uns eine besondere Situation. Und es ist natürlich auch ganz normal, dass wir nach so einem Spiel erstmal mit gesenkten Köpfen herumlaufen“, gestand der sechsfache Torschütze Matthias Musche, der sich gleich zu Beginn der Partie mit drei Toren in Folge zum 7:3 (10.) den Frust von der Seele geballert hatte.
Trotz aller Nebengeräusche („Ich kann mit jeglicher Kritik umgehen, schließlich stehen wir in der Öffentlichkeit.“) sei die Vorbereitung auf den Auftakt im europäischen Wettbewerb in gewohnten Bahnen gelaufen. „Wir brauchen deswegen ja nicht die ganze Welt einreißen. Höhen und Tiefen gibt es immer im Leistungssport.“ Wichtig sei gewesen, so der Linksaußen, „dass wir uns zusammenraufen und Vollgas im nächsten Spiel geben. Unsere Körpersprache hat ja sofort gestimmt.“ Mit neun Toren plus könne man letztlich zufrieden sein. „Dennoch sind wir gewarnt, wir sollten uns auch im Rückspiel den Hintern aufreißen, damit nichts anbrennt. Wir müssen um jedes verdammte Tor neu kämpfen.“
Dass diese Grundeinstellung schon am Mittwoch beim Bergischen HC der Schlüssel zum Erfolg ist, musste Musche nicht extra betonen...
 SC Magdeburg: Quenstedt, Green – Musa 2, Musche 6, Damgaard 9, van Olphen, Pettersson 3, Bagersted, Grafenhorst, Christiansen 4, O‘Sullivan, Bezjak 4, Weber 2, Zelenovic, Lemke 1.
RK Nexe (Kroatien): Lelic, Lorger – Gadza, Eter, Zrinic 8, Mrdenovic 1, Barisic 4, Srsen, Nuic, Bozic, Sakic 1, Halilkovic, Vegar 4, Nenadic 3, Herceg 1,
Schiedsrichter: Per Olesen/Claus Gramm Pedersen (Dänemark). Zuschauer: 2477. Siebenmeter: SCM 2/1, Nexe 5/5. Zeitstrafen: 5/3