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Handball SCM mit dem Rücken zur Wand

Der SC Magdeburg hat sein Gruppenspiel in Aalborg mit 25:26 (11:15) verloren und so den vorzeitigen Einzug ins EHF-Cup-Viertelfinale verpasst.

Von Janette Beck 21.03.2016, 00:01

Aalborg l In der jubelnden Menge badende Gastgeber, verzückte Aalborg-Anhänger – taurige, leere Gesichter oder nach Erklärungen suchende SC Magdeburg-Spieler, bittere Enttäuschung bei den rund 100 mitgereisten Fans oder kommentarlose Flucht in die Katakomben ... Die Niederlage des SCM im Aalborger „Gigantium“ hatte viele Facetten.

Verdientermaßen standen die Aalborger diesmal auf der Sonnenseite des Handballer-Lebens. Das fand auch der verletzte Aalborger Keeper Andreas Palicka: „Das war wirklich fantastisch und hat Spaß gemacht, zuzuschauen. Ich hatte das Gefühl, mittendrin zu sein. Eigentlich ging es für uns ja um nichts mehr, um so stolzer können wir sein, ein großes Team wie den SCM besiegt zu haben“, so der Ex-Kieler, der seinem Vertreter Sören Westphal (16 Paraden) lobte: „Mit einer ganz starken ersten Halbzeit und am Ende noch einmal mit zwei wichtigen Paraden war Sören so etwas wie der Matchwinner.“

Dass die negativen Emotionen am Ende einzig und alleine auf Magdeburger Seite zu finden waren, hatte sich der als haushoher Favorit ins Rennen gegangene Tabellenführer selbst zuzuschreiben. Nach einer verpatzten ersten Hälfte brach ein Fünf-Tore-Rückstand (10:15/24. Minute) dem SCM quasi das Genick. So sollten nach einer aufreibenenden Aufholjagd zur ersten Führung (24:23/54.) weder Kraft noch Können reichen, die sich bietenden Chancen zum Sieg oder zumindest zum Remis beim Schopfe zu packen.

Auch Trainer Bennet Wiegert sah in der kämpferisch schwachen ersten Hälfte mit vielen vergebenen Chancen und Problemen in der Abwehr, die Sander Sagosen nicht in den Griff bekam, die Knackpunkte der Partie: „Es kann nicht unser Anspruch sein, fünf Tore aufholen zu können. Wir dürfen erst gar nicht so weit in Rückstand geraten, denn eine Aufholjagd kostet immer Kraft, und die hat uns vielleicht am Schluss gefehlt. So kommt es jetzt zum verdammten Endspiel gegen Bukarest, das wir gewinnen müssen.“ Am kommenden Sonntag ist Dinamo im letzten Gruppenspiel zu Gast in der Getec-Arena (Anwurf 17 Uhr).

Jacob Bagersted stellte nach seinem missglückten „Heimspiel“ fest: „Diese Niederlage tut weh. Ich fahre doch nicht 800 Kilometer, um so zu verlieren. Wir waren 16 Mann und haben gegen ein Team mit neun Spielern verloren, das geht gar nicht. Wir haben seit sieben Monaten die gleichen Probleme, es wird Zeit, dass endlich mal Männer auf dem Feld stehen.“

Aalborg: Westphal - Sargosen 4, Slundt 7, Larsen, Tvedten 4, Hald Jensen 3, Jörgesen 2, Antonsen 2, Egelbrecht 2, Berggren 1, Pouldsen, Bang 1

Magdeburg: Quenstedt, Green – Musa 1, Bager-sted, Grafenhorst, Haaß 2, Bezjak 2, Weber 7/4, Schöngarth 3, Damgaard 4, Zelenovic, Lemke, Musche 3, Rojewski 3, van Olphen

Schiedsrichter: Erik Leandersson/Mikael Lindross (Finnland). Zuschauer: 3700. Siebenmeter: Aalborg: 1/1; SCM 5/ 4. Zeitstrafen: 3/3: Rot: Wiegert (SCM/60.)