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Handball SCM setzt Karre gleich in den Graben

Nach der bitteren Auftakt-Niederlage beim amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen beginnt beim SCM die Aufarbeitung der Fehler.

Von Janette Beck 05.09.2016, 01:01

Mannheim l Für Bennet Wiegert, der von sich selbst sagt, nicht verlieren zu können, war die Auftaktniederlage am Sonnabend bei den Löwen fast die Höchststrafe. „Was soll ich sagen, außer: Es liegt noch viel, viel Arbeit vor uns. Die Karre, die jetzt im Graben steckt, müssen wir gemeinsam da wieder rausziehen. Und ich betone: Gemeinsam!“, so der Coach, dessen leise Stimme und wiederholtes Kopfschütteln nach der Partie durchaus als Ratlosigkeit interpretiert werden kann.

Kopfzerbrechen dürfte der gesamten sportlichen Leitung des SCM nicht nur die Deutlichkeit des Ergebnisses bereiten, sondern vor allem auch, dass für van Olphen & Co. die Partie quasi schon nach sechs Minuten beim Stand von 0:4 gelaufen war. Dem Rückstand liefen die Magdeburger vergeblich hinterher. Zumal an einem gebrauchten Tag wie diesem, da im Angriff nicht viel zusammenlief (nur 45 Prozent Wurfeffektivität) und in 20 Minuten gerade einmal vier Treffer erzielt wurden.

Die Löwen konnten scheinbar mühelos auf 11:4 (22.) davonziehen. Auch dank des überragenden Keepers Mikael Appelgren, der die Weltklasse-Quote von 47 Prozent gehaltener Bälle verzeichnete: „Es hat Spaß gemacht, wieder vor heimischer Kulisse zu spielen und hinter solch einer fantastischen Abwehr zu stehen.“

SCM-Torwart Dario Quen- stedt (14 Paraden), der Einzige im Team des Pokalsiegers, der so etwas wie Normalform auf die Platte bringen konnte, verhinderte seinerseits noch Schlimmeres. Nach dem Abpfiff konstatierte er einen mannschaftlichen Blackout: „Jeder macht individuell drei, vier Fehler. Das ist in der Summe einfach zu viel.“ Dass die Olympia-Fahrer noch nicht eingespielt sind, sei das eine. „Das andere ist, dass eben jetzt jene, die wie ich die komplette Vorbereitung vor Ort mitgemacht haben, sich selbst in die Pflicht nehmen müssen. Gegen Leipzig zu Hause müssen wir es einfach besser machen.“

Dass sein Team dazu in der Lage ist, davon ist Wiegert, der in Mannheim Neuzugang Christian O‘Sullivan (1 Tor) die ersten Einsatzzeiten im SCM-Trikot geben konnte, nach wie vor überzeugt. Der Weg zurück in die Zukunft werde allerdings hart: „Das einzig Gute an der Niederlage ist, dass wir nicht schon am Mittwoch gegen Leipzig ranmüssen, sondern erst am Sonntag. So bleibt Zeit zur Aufarbeitung.“ Die taktische Vorbereitung auf den Heim-Auftakt werde erst am Donnerstag beginnen, so der Trainer. Bis dahin wird er sicher noch mal den Finger in die Wunde legen: „Den Mist, den sie gegen die Löwen verzapft haben, werden sich die Jungs nochmal anschauen müssen.“

Rhein-Neckar Löwen: Palicka, Appelgren – Schmid 5/3, Reinkind 1, Petersson 3, Mensah Larsen 4, Ekdahl Du Rietz 3, Steinhauser, Sigurdsson 6, Manaskov 3, Groetzki 1, Pekeler 3, G. Guardiola, Baena

SC Magdeburg: Quenstedt, Link – Zelenovic 6, Christiansen, O‘Sullivan 1, Bezjak 2, van Olphen, Lemke, Damgaard 5, Weber 2/2, Musche 2, Grafenhorst, Musa 1, Bagersted 1

Schiedsrichter: Prischow/Pritschow. Zuschauer: 7151. Siebenmeter: Löwen 5/3, SCM 2/2. Zeitstrafen: 2/4