1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. SCM trifft auf angeschossene Zebras

Handball SCM trifft auf angeschossene Zebras

Im Spiel gegen den THW Kiel steht den SCM-Handballern am Sonntag eine Herkulesaufgabe bevor.

Von Janette Beck 18.09.2015, 23:01

Magdeburg/Kiel | Erst die Punktverluste in der Liga durch ein 25:30 (12:15) in Flensburg, jetzt die mit 22:29 (11:13) doch recht deutliche Niederlage in der Königsklasse beim kroatischen Meister RK Zagreb – der THW Kiel ist offensichtlich angeknockt. Und genau das macht ihn für den SC Magdeburg am Sonntag in der Sparkassen-Arena so gefährlich. „Na klar, will man nach einem solchen Dämpfer wie dem in Zagreb im nächsten Spiel gleich alles besser machen“, weiß auch SCM-Chef Steffen Stiebler – nicht zuletzt auch aus jüngster Erfahrung (Niederlage des SCM im Ostderby beim Aufsteiger Leipzig) nur zu gut, wie das mit dem Streben nach Balsam auf die Wunden so ist...
Auf die Frage, welche Erfolgsrezeptur der Kroaten dem SCM zu einem ähnlich positiven Ergebnis verhelfen könnte, muss Stiebler schmunzeln: „Eine volle Halle mit verrückten Fans die eine Höllenstimmung machen vielleicht?! Aber das ist bei einem Auswärtsspiel eher unmöglich.“
Für den Ex-Kapitän gibt es am Sonntag deshalb nur zwei Varianten: Die eine sei, dass der THW aus der Niederlage in Zagreb positive Energie zieht und einen Lauf bekommt. „Die zweite Möglichkeit ist, dass der Druck noch größer wird und gar nichts mehr geht“, so Stiebler. „In welche Richtung das Pendel am Ende ausschlägt, liegt zum großen Teil in unseren Händen.“
Während der SCM bis auf Yves Grafenhorst (Schulter) und den operierten Andreas Rojewski (Knie) alle Mann an Bord hat, ist der Kader des Rekordmeisters nach etlichen verletzungsbedingten Ausfällen derzeit auf Naht genäht. Vor allem auf Linksaußen war Rune Dahmke in Abwesenheit von Dominik Klein (Kreuzbandriss) und dem dafür geholten Torsten Jansen (Bandscheibe) lange auf sich allein gestellt. Doch ausrechnet der 22-Jährige, der nunmehr durch die Blitzverpflichtung des reaktivierten Dragos Oprea (33) Verstärkung bekommt, war mit neun Treffern einer der wenigen THW-Lichtblicke in Zagreb.
Trainer Alfred Gislason monierte angesichts einer zwischenzeitlichen 20:18-Führung (44.) die mangelnde Effektivität im Angriff sowie die Schiedsrichterleistung: „Dem Gegner werden lange Angriffe zugestanden, auf der anderen Seite wird Zeitspiel angezeigt. Dann muss man ganz souverän spielen, um dagegen anzukommen, aber das haben wir nicht gemacht.“
Vielleicht können Stiebler & Co. ja auch aus dieser Erkenntnis ein Erfolgsrezept kreieren.