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Handball SCM will Leipzig endlich rocken

Das hochbrisante Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig (Mittwoch/19 Uhr) steht an. Im vierten Anlauf will der SCM das Derby endlich gewinnen.

Von Janette Beck 30.05.2017, 01:01

Magdeburg l Gefühlt ist es ein ewig währendes Duell zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg. Doch die meisten Legenden wurden zu DDR-Zeiten in der Oberliga gestrickt. In der Bundesliga gab es indes gerade einmal drei Derbys. Und, was besonders erstaunlich ist, die Magdeburger konnten bislang keines gewinnen. Zweimal behielt Leipzig die Oberhand, einmal wurden die Punkte geteilt. Das war in der Hinrunde dieser Saison: In der Getec-Arena hieß es am 11. September nach einem offenen Schlagabtausch in einer Abwehrschlacht 21:21 (11:10).
Es wäre also wahrlich an der Zeit, dass die Mannschaft von Bennet Wiegert die Bilanz ein wenig positiver gestaltet und Leipzig rockt. Und wann, wenn nicht jetzt – mit dem Rückenwind aus der Serie von 16 Liga-Spielen ohne Niederlage? Leipzigs scheidender Coach Christian Prokop gibt sich angesichts der Statistik und Historie keinen Illusionen hin: „Die Magdeburger werden definitiv heiß sein.“
Doch die Zielstellung, aus der proppevollen Leipzig-Arena (bis gestern waren 5500 Tickets verkauft) etwas mitzunehmen, kommt einer Herkulesaufgabe gleich. Und das nicht nur, weil bei den Magdeburgern mit den fußlahmen Finn Lemke, Nemanja Zelenovic und Christian O‘Sullivan drei Stammkräfte arg angeschlagen sind. Zwar signalisierten alle, sich in den Dienst der Mannschaft stellen und auf die Zähne beißen zu wollen, aber Trainer Wiegert hatte dagegengehalten, dass er auch im Saisonendspurt kein Risiko eingehen wird: „Es erfolgt kein Einsatz auf Kosten der Gesundheit. Wir werden keinen Spieler verheizen.“ Es wird sich also erst kurz vor dem Anpfiff entscheiden, wer in die Schlacht geschickt werden kann.
Dass Leipzig durch den sensationellen 34:25-Sieg gegen Kiel noch einmal frischen Wind in die Segel bekommen hat und die Prokop-Mannen zuletzt in Hannover einen Acht-Tore-Rückstand noch zum 25:24-Erfolg drehen konnten, macht die Sache für die Magdeburger aber nicht einfacher. Dennoch: Bangemachen gilt nicht. „Das wird noch ein Prüfstein für uns. Leipzig hat sein Ziel erreicht, keine Ahnung, was sie gegen uns noch rausdrücken können“, ist selbst Robert Weber gespannt, was das Derby diesmal bereithält.
Gleichzeitig macht der Torjäger auf der rechten Außenbahn auch klar, dass seine persönliche Berechnung des Restprogramms keine Negativ-Variante beinhaltet: „Danach kommt der Bergische HC zum letzten Heimspiel in die Getec-Arena und zum Abschluss spielen wir in Erlangen. Ich glaube, dass wir als Mannschaft sechs Punkte holen. Wir wollen den Sieg-Hattrick, um hinterher schön in den Urlaub gehen zu können.“
In einem sind sich hingegen alle einig: Die Fans sind bei allem der „X-Faktor“. Prokop, dessen Eindrücke vom Final Four in Göppingen, wo er in seiner Funktion als DHB-Bundestrainer zugegen war und letztlich auch die Siegerehrung vornahm, noch taufrisch sind, weiß: „Das Fanduell am Mittwoch wird entscheidend sein, das hat auch das Halbfinale im Final Four beeinflusst.“
Während Leipzigs Geschäftsführer Karsten Günther etwas Zunder aus der Partie zu nehmen versucht - Zitat in der LVZ: „Bei aller Rivalität zum SC Magdeburg: Wir sind keine Feinde, beide Seiten respektieren sich“, frohlockt Wiegert bereits einen Tag vor dem Anpfiff: „Ich freue mich schon jetzt, was von unseren Fans in Leipzig abgerissen wird ...“