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Handball SCM will noch einmal feiern

Bundesligist SC Magdeburg will Weihnachten ein zweites Mal feiern: Am Montag kommen die Rhein-Neckar Löwen in die Getec-Arena.

Von Daniel Hübner 24.12.2016, 00:01

Magdeburg | War das wirklich Steffen Stiebler am Telefon? Dieser ewige Mahner und Warner? Der auch den Spruch erfunden haben könnte (wäre ihm der Fußballtrainer Sepp Herberger nicht zuvorgekommen), „der nächste Gegner ist immer der schwerste“. Am Freitag aber, nach der saloppen Frage nach einem Sieg gegen den deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen an diesem Montag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag (15 Uhr, Getec-Arena), da sagte der 45-jährige Sportchef des SCM ziemlich euphorisch: „Zwei Punkte wären super zum Weihnachtsfest.“ Und meinte dann wieder sachlich: „Wir müssen uns in erster Linie auf unser Spiel konzentrieren und auf die Dinge, die wir zuletzt gut gemacht haben.“
Was ist denn mit dem Herrn Stiebler passiert? Diese Frage wiederum beantwortete der Trainer der Magdeburger nur mit einem Lachen und ergänzte seinen eigenen Wunsch: „Es wäre doch schön, wenn wir uns noch einmal mit zwei Punkten beschenken können“, sagte Bennet Wiegert. Wie schon gegen MT Melsungen am Mittwoch also (27:26). Wie überhaupt mit fünf Siegen in den vergangenen sechs Spielen nach der historischen Pleite gegen Hannover-Burgdorf (22:37). Nach der damaligen Partie „habe ich viele Theorien durchgesponnen“, berichtete der 34-Jährige. Am Ende „habe ich mich für die einfachste entschieden, ich habe die Ruhe bewahrt. Und davon waren die Mannschaft und ich selbst überrascht.“
Der Effekt hat quasi ein Wunder bewirkt, die Spieler sind näher zusammengerückt, das Team hat sich auch in kritischen Phasen stabilisiert, wenngleich die letzten Wochen nicht einen durchgehend positiven Verlauf genommen haben, erinnerte Wiegert an die erste Halbzeit in Kiel (24:28) und selbst an die Partie gegen Melsungen, die seine Männer in der Schlusssekunde für sich entschieden. „Aber wir haben endlich mal ein dreckiges Spiel gewonnen“, freute sich Wiegert und ergänzte allgemeingültig für die vergangenen Aufgaben: „Wir haben immer an unseren Plan geglaubt.“ Und der hat den SCM auf Rang sechs der Tabelle (20:14 Punkte) und in eine gute Ausgangsposition für das Saisonziel internationales Geschäft gebracht.
Nun also sind es die Rhein-Neckar Löwen, deutscher Meister und derzeit Tabellenzweite (32:2), die sich dem Plan vom Magdeburger Sieg erwehren müssen. „Gegen die Löwen müssen wir unser bestes Spiel raushauen, um die zu schlagen. Das ist eine Riesenaufgabe. Aber unschlagbar ist keine Mannschaft“, sagte Kapitän Fabian van Olphen selbstbewusst. Marko Bezjak wird dem SCM nach seiner Blauen Karte fehlen. „Da müssen wir uns taktisch etwas Besonderes einfallen lassen“, erklärte Wiegert. In erster Linie aber „will ich den Spielern die Freude auf das Spiel vermitteln und diese dann auch auf dem Feld sehen“. Und auf der Tribüne: Mit 6800 Zuschauern ist die Getec-Arena ausverkauft.