Magdeburg | Aus dem Spiel der Superlativen am Sonnabend in Coburg (42:27) kann der SCM viel Schwung mitnehmen und mit Volldampf die letzten zwei Heimspiele in der Handball-Bundesliga des Jahres angehen. Allerdings gilt es mit Melsungen am morgigen Mittwoch (20.15 Uhr) und erst recht mit Meister Rhein-Neckar Löwen (26. Dezember), zwei harte Nüsse zu knacken. Trainer Bennet Wiegert macht kein Geheimnis aus seinem Wunschzettel zu Weihnachten: „Am liebsten wollen wir kein Spiel vor der WM-Pause mehr verlieren.“
Doch so schön es auch wäre, eine Gala-Vorstellung wie in Coburg, wo fast alles glückte und die Saisonrekorde purzelten (81 Prozent Wurfeffektivität, Zeljko Musa 6/6, Robert Weber 10/10, Jacob Bagersted 3/3 und Daniel Pettersson 3/3 mit 100 Prozent Trefferquote), gelingt den Magdeburgern eben auch nicht jeden Tag. Zumal sie in dieser Saison nicht gerade ein Musterbeispiel an Konstanz sind und sowieso auch immer der Gegner „mitspielen“ muss.
Und da stehen in der Getec-Arena, ohne despektierlich gegenüber dem Aufsteiger Coburg zu sein, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, mit EHF-Cup-Teilnehmer Melsungen und den Löwen zwei andere Kaliber auf der Platte.
„Wir brauchen die vier Punkte. Wer Platz vier oder fünf erreichen will, darf zu Hause nichts liegen lassen. Aber erst einmal ist nur Melsungen wichtig“, hofft Michael Damgaard, mit aktuell 67 Treffern bester Feldtorschütze beim SCM, auf einen erfolgreichen Abschluss der Hinrunde. „Haben wir das gewonnen, dann können wir uns den Bonus gegen die Löwen holen.“
Aber auch der morgige Gast wähnt sich nach einer nur mittelmäßigen Hinrunde auf dem aufsteigenden Ast. Denn nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie hatte die Mannschaft von Trainer Michael Roth am vergangenen Wochenende einen souveränen 32:28-Sieg über den Bergischen HC eingefahren. Mit 14:18 Punkten rangiert Melsungen auf Rang zehn. „Wir können nichts beschönigen, es lief nicht so rund bei uns“, gesteht MT-Geschäftsführer Axel Geerken. „Deshalb sind wir froh, gegen den BHC gewonnen zu haben. Jetzt wäre es phänomenal, wenn wir auch aus Magdeburg was mitbringen würden.“
Übrigens: Das Duell am Mittwoch ist noch aus einem anderen Blickwinkel interessant. Mit Melsungens Johannes Sellin (115 Treffer) und SCM-Rechtsaußen Weber (105) stehen sich nämlich die Nummer eins und zwei der Liga-Torjäger gegenüber. Beide Flügelflitzer sind in Top-Form, Sellin machte gegen den BHC das Dutzend voll, Weber stand ihm mit seinen zehn Toren in Coburg kaum nach.
