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Handball Weber kämpft um die Krone

Einer hat noch etwas zu gewinnen: Robert Weber vom SC Magdeburg kann in den letzten beiden Bundesliga-Partien die Torjäger-Krone holen.

Von Daniel Hübner 27.05.2016, 01:01

Magdeburg l Für Robert Weber gibt es noch etwas zu gewinnen. Nach dem letzten Spieltag des SC Magdeburg am 5. Juni gegen den VfL Gummersbach kann sich der 30-jährige Österreicher die Torjägerkrone der Handball-Bundesliga aufsetzen. Sein Problem in diesem Fall: Er muss Platz schaffen in seiner Trophäen-Vitrine, denn: „Die ist voll, da passt wirklich nichts mehr rein“, teilt Weber mit.

In den letzten 120  Saisonminuten, die am Sonntag beim TBV Lemgo um 17.15 Uhr beginnen, hat Weber (203) noch einen Rückstand von sieben Treffern aufzuholen. Denn die Schützenliste führt derzeit Petar Nenadic (210) von den Füchsen an, die Hauptstadtmedien nennen ihn deshalb gerne: „Ballermann“. Weber hat sich seine Chance, den 29-jährigen Serben von der Spitzenposition zu verdrängen, bereits durchgerechnet: „Wenn er in seinem Sechser-Schnitt, den er zuletzt hatte, bleibt und ich zweimal zweistellig treffe, dann kann es noch klappen.“ Es wäre das zweite Mal nach der vergangenen Saison, als sich der Magdeburger Rechtsaußen mit 271 Toren durchsetzte.

Rechtsaußen ist allerdings durchaus ein Problem, denn „ich bin natürlich auch vom Team und von den Siebenmetern abhängig“, weiß Weber. Zuletzt gegen den TVB Stuttgart war es eine Abhängigkeit, die Früchte trug: 13 Tore markierte Weber beim 34:23-Erfolg, weil ihm die Mannschaft auch den einen oder anderen Ball im Vorwärtsgang schenkte. Überhaupt hat er mit 33 Treffern in den letzten drei Partien den Endspurt stark angezogen, Nenadic und auch der Dritte Maximilian Holst (Wetzlar/197) konnten ihm mit 16 beziehungsweise 18 Toren nicht folgen.

Nenadic kommt aus der Mitte des Rückraums und ist damit von niemanden abhängig. „Er kann schroten, wie er will“, weiß auch Weber. Spätestens am 5. Juni gegen 16.40 Uhr werden alle wissen, ob dem Berliner auf der Zielgeraden nicht doch noch die Munition ausgegangen ist.

Wenn es für den Magdeburger nicht reichen sollte, kann er das allerdings auch verkraften: In seinen bisherigen sechs SCM-Jahren hat er die Krone einmal gewonnen, zweimal ist er Zweiter geworden, je einmal Sechster und Zehnter. Nur in der Saison 2011/12 hat es mit 124 Toren lediglich zu Rang 33 gereicht. „Für mich ist es gar nicht wichtig, die Krone zu gewinnen, für mich ist die Konstanz in meinen Leistungen viel wichtiger“, betont Weber.

In jedem Fall klingt Robert Weber derzeit sehr entspannt – trotz seines Umzuges. Am Donnerstag hat er noch letzte Malerarbeiten in der alten Wohnung am Hasselbachplatz vorgenommen, ehe er mit seiner Lisa und Söhnchen Lio die erste Nacht im neuen Heim im ruhigen Cracau verbrachte. Die vier Wände am „Hassel“ bleiben trotzdem in der Magdeburger Sportfamilie: FCM-Kicker Nico Hammann zieht dort mit seiner Laura und ihrem vor neun Tagen geborenen Sohn Levi ein.

Hinsichtlich des Platzproblems in seiner Vitrine muss sich Weber trotzdem etwas einfallen lassen: Denn die Auszeichnung zum besten Schützen des SCM ist ihm so oder so gewiss.