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Handball Wiegert: „Wir sollten gewarnt sein“

Vor dem Hinspiel im EHF-Cup-Viertelfinale warnt Bennet Wiegert, Trainer des SC Magdeburg, vor Anaitasuna.

Von Daniel Hübner 22.04.2017, 01:01

Magdeburg l Robert Weber hatte sich auch wegen des Wetters auf den Gegner gefreut. „In Spanien ist es ja schön warm“, hatte der 31-jährige Rechtsaußen vom SCM gleich nach der Auslosung dieses Viertelfinals im EHF-Cup lächelnd erklärt. Und er hat ja so recht: Für Pamplona wurden am Sonntag 25 Grad Celsius vorhergesagt. Und das im Schatten. Nur in ihrem eigenen Schatten wollen die Magdeburger nicht stehen, wenn das Hinspiel um 18 Uhr bei Helvetia Anaitasuna angeworfen wird. Trainer Bennet Wiegert betonte nämlich: „Wir machen da keinen Urlaub.“

Stattdessen wartet Arbeit. Wiegert ist sich nämlich sicher, dass seine Mannschaft in der Halle Polideportivo Anaitasuna „Le Catedral“ nicht von lauter Animateuren zur gemeinsamen Abendgymnastik mit Ball empfangen wird. Das war schon im Jahre 2003 nicht der Fall, wenngleich das Starensemble, welches noch unter dem Namen Portland San Antonio in Pamplona auflief, in Relation zu heute von höherer Qualität war.

Deshalb ist das damalige Ausscheiden des SCM im Viertelfinale der Champions League (22:26, 34:34), das Wiegert und Linksaußen Yves Grafenhorst schon als aktive Akteure erlebten, nicht etwa als schlechtes Omen zu verstehen. Nach 18 Spielen in Folge ohne Niederlage reisen die Grün-Roten sowieso mit großem Selbstbewusstsein an: „Wir sind alle heiß darauf, den EHF-Cup zu gewinnen. Das ist das große Ziel, für das wir arbeiten“, sagte „El Capitàn“ Fabian van Olphen. „Wir wollen zum Final Four nach Göppingen“, erklärte Coach „El Entrenador“ Wiegert. Die Endrunde wird am 20./21. Mai ausgetragen. Olé!

Noch am Freitag hat Wiegert seiner Mannschaft seine Video-Komposition vom Kontrahenten präsentiert. Ein Blick auf die bisherige Statistik dieser EHF-Cup-Saison verrät, dass ein gewisser Dos Santos Maestro Oswaldo mit 38 Treffern der erfolgreichste Werfer ist – und Linkshänder im rechten Rückraum. Der zweitbeste Schütze der Spanier heißt Ugarte Cortes Ander, der Kreisspieler hat bislang 28 Treffer erzielt. Aber Wiegert legt den taktischen Fokus nicht auf diese speziellen Akteure. „Anaitasuna hat ein breites Gerüst und eine gute Qualität“, sagte der 35-Jährige. „Das ist dort keine One-Man-Show und keine No-Name-Truppe. Sie spielen guten, attraktiven und für mich auch modernen Handball. Sie kommen viel über das Tempospiel. Ich glaube, sie wollen nach oben und haben Ambitionen, mal die Qualifikation für die Champions League zu schaffen.“ Derzeit ist Anaitasuna Fünfter der ersten Liga Asobal.

Am Sonntag ist aber zunächst EHF-Cup, und Wiegert kann dazu auf alle 15 Spieler zurückgreifen, wenngleich „einige ihre Wehwehchen haben“. Dazu zählt zum Beispiel Jacob Bagersted, der hat nicht nur einen vollen 70-Tage-Bart, er hat außerdem seit dem Erfolg in Hannover am Ostersonntag einen dicken Daumen, weshalb der Däne „kaum trainieren konnte“, so der Coach. Nemanja Zelenovic plagt sich seit drei Monaten mit seiner Ellenbogen-Entzündung rum. Besser geht es indes dem Rücken von Daniel Pettersson. Und auch Zeljko Musa kehrt nach seiner Verletzung langsam zurück zur alten Form. Wenn er die am Sonntag bereits erreichen kann, wäre das nur förderlich für ein gutes Ergebnis. Denn aufgrund der Niederlage der MT Melsungen in Pamplona in der Gruppenphase „sollten wir gewarnt sein“. Denn Wiegert ist auch klar: Nicht nur draußen, sondern auch in der mit 3000 Zuschauern besetzten Halle wird es heiß.