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Handball Zahlen einer Erfolgsserie

Bundesligist SC Magdeburg kann gegen Coburg seine Serie auf 22 Spiele ohne Niederlage ausbauen. Für diesen Erfolg gibt es Zahlen und Gründe.

Von Daniel Hübner 13.05.2017, 01:01

Magdeburg l Die Serie könnte auch den Trainer mit Stolz erfüllen. Aber davon lässt sich Bennet Wiegert äußerlich nichts anmerken. „Ich habe immer gesagt, dass für mich nicht die Serie, sondern die Entwicklung der Mannschaft entscheidend ist“, erklärte der Trainer des Handball-Bundesligisten SCM. „Und die sieht man in vielen Bereichen.“

An vielen statistischen Werten lässt sich diese Serie von 21 Spielen ohne Niederlage, die am 17. Dezember 2016 mit dem 42:27-Sieg beim HSC Coburg begann, ebenso ablesen. Zu der gehört auch der Bundesliga-Rekord, den der SCM mit 13 Spielen, darunter zwölf Siege, aufgestellt hat. Alles Zahlen, die Wiegert freuen, wenngleich er sagt: „Ich bin ein Fan von Statistiken, aber man darf nicht immer zu viel hineininterpretieren, weil das subjektive Gefühl auch nicht täuscht.“ Die Volksstimme hat den 35-Jährigen trotzdem ausgewählte Werte aus den letzten 13 Partien der Bundesliga-Saison im Vergleich zu den ersten 15 analysieren lassen:

Der SCM hat in den letzten 13 Punktspielen genauso viele Tore erzielt wie in den 15 Partien zuvor: 399 nämlich. Allerdings bei einer um 4,5 Prozent besseren Wurfquote (62,8). „Wir bereiten unsere Angriffe besser vor, erarbeiten uns mit mehr Geduld unsere Chancen und versuchen nicht mehr, jede Halbchance zu nutzen“, erklärt der Coach. Davon profitieren nicht zuletzt die Kreisspieler Zeljko Musa und Jacob Bagersted, die im Verlauf der Serie 49 (3,8 im Schnitt) der insgesamt 87 Liga-Treffer von ihrer Position erzielt haben: „Wir schaffen es öfter, sie freizuspielen.“ Und davon profitieren außerdem die vier Außenspieler, die seit dem 17. Dezember auf 76 (5,8 im Schnitt) von 149 Saisontoren gekommen sind.

Wenn ein Torhüter 50 Prozent aller Würfe hält, dann erlebt er einen Festtag zwischen den Pfosten. Solch einen Tag hatten Jannick Green (16 Paraden) und Dario Quenstedt (2) am 25. Februar beim 26:18-Sieg bei der HSG Wetzlar. In den letzten 13 Partien kamen beide auf eine Fangquote von 34,24 Prozent, in den 15 Begegnungen zuvor waren es noch 30,69 Prozent. Das Ergebnis eines Prozesses, den der SCM im gesamten Abwehrverbund durchlaufen musste. „Soweit waren wir zu Saisonbeginn und nach den Olympischen Spielen noch nicht“, erklärt Wiegert. „Wir haben uns in der Abwehr besser gefunden, unsere Systemsicherheit ist gewachsen. Wir konnten gerade Christian O’Sullivan, der enorme Möglichkeiten besitzt, aus der Abwehr heraus umzuschalten, immer besser integrieren.“ Denn das war wiederum wichtig für die folgende Statistik.

„Was mir am meisten auffällt: Wir haben uns im Tempospiel enorm gesteigert“, resümiert Wiegert. 101 Treffer stehen beim SCM in der Saisonstatistik, allein 59 markierten die Magdeburger (4,5 im Schnitt) im Verlauf der Serie. Wiegert betont: „Ohne gewonnenen Ball ist kein Tempospiel möglich. Diese Tore resultieren immer aus der Abwehr- und Torhüterleistung.“ Diese Entwicklung bestätigt den Trainer wiederum in seiner Philosophie, die nämlich lautet: „Wir sind eine Abwehrmannschaft.“

Die Zahl ist über die Saison hinweg laut der Statistik bei dkb-handball-bundesliga.de konstant geblieben. 69 Fehler (2,5 im Schnitt) wurden dort seit dem ersten Spieltag für die Grün-Roten gezählt, 31 (2,4) in den vergangenen 13 Partien. „Damit kann ich sehr gut leben“, sagt Wiegert. „Ich bezweifle fast, dass man überhaupt darunter kommt.“

Am Sonntag nun kann der SCM die Serie auf 22 Spiele ausbauen – und erneut geht es gegen den HSC Coburg (17.15 Uhr/Getec-Arena). All die angesprochenen Dinge „wollen wir weiter festigen“, erklärt Wiegert, der aber ebenso weiß, dass die Gedanken seiner Spieler bereits beim Final Four um den EHF-Cup am 20./21. Mai in Göppingen sind. Deshalb erklärt er: „Wir wollen zeigen, dass wir uns auch in dieser Hinsicht weiterentwickelt haben und das Spiel am Sonntag professionell angehen. Ab Montag können wir uns dann alle mit dem Final Four beschäftigen.“

Und wie sieht der Trainer des Tabellenfünften (41:15 Punkte) die Chance, die Füchse Berlin (4./44:12) oder gar den THW Kiel (3./45:11) an den letzten sechs Spieltagen in der Tabelle noch abzufangen? „Solange wir weiter gewinnen, setzen wir die Konkurrenz unter Druck, und den Druck wollen wir bis zum Saisonende aufrechterhalten“, sagt Wiegert. Zudem warten ja noch direkte Duelle dieser Mannschaften: Die Füchse empfangen am Sonntag den THW. Die Grün-Roten müssen am 24. Mai in Berlin antreten.

Hinweis: Jeweils zwei Freikarten für das Heimspiel des SCM am Sonntag gegen HSC Coburg (17.15 Uhr, Getec-Arena) haben gewonnen: Susanna Fischer aus Löderburg und Sebastian May aus Magdeburg. Die Karten können vor Spielbeginn am Counter der Miesner-Lounge (Eingang 4) abgeholt werden.