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Handball „Zu dumm“ für einen Sieg in Kiel

Pokalsieger SC Magdeburg will die Hinserie mit Erfolgserlebnissen beim Aufsteiger Coburg und danach daheim gegen Melsungen beenden.

Von Janette Beck 13.12.2016, 00:01

Magdeburg/Kiel | Irgendetwas lag in der Luft, das am Sonntag in Kiel nach einer guten Möglichkeit auf einen Überraschungs-Coup schnupperte. Nicht nur SCM-Trainer Bennet Wiegert war im Vorfeld der festen Überzeugung, dass in Kiel etwas zu holen sein könnte („Warum eigentlich nicht?“). Manager Marc Schmedt setzte ein optisches Zeichen und erschien mit Bartstoppeln in der Sparkassenarena. Sein Statement: Wer rasiert, verliert. Und selbst THW-Chef Thorsten Storm hatte Warnsignale empfangen und gestand nach dem Abpfiff: „Man hat heute gemerkt: Magdeburg hatte sich echt was vorgenommen. Um so glücklicher bin ich, dass wir eine so riesige erste Halbzeit gespielt haben.“
Torjäger Robert Weber haderte am Tag nach dem 24:28 damit, die Gunst der Stunde nicht genutzt zu haben: „Es mag komisch klingen, aber wir hatten in der Woche sehr gut trainiert und uns echt etwas ausgerechnet. Der Matchplan stand, und er war gut.“ Und Kiel spielte mit seinem nervösen Start im Angriff den Magdeburgern sogar noch in die Karten. „Unsere Abwehr stand und Jannick (Green/d. Red.) hielt gleich ein paar freie Bälle. Aber dann sind wir zu dumm, daraus Kapital zu schlagen und leichte Gegenstöße zu laufen.“ Die Art der technischen Fehler sei „krass“ gewesen. Wir sind ja nicht mal vorn zu Torwürfen gekommen, weil wir schon vorher die Dinger verdaddelt hatten.“ Eine solche „Sch... erste Halbzeit“ hinzulegen und „mit minus neun in die Kabine zu gehen“, sei in Kiel unverzeihlich.
Die Aufholjagd in der zweiten Hälfte bezeichnete Weber als „unglaublich“. Beim 23:25 (55. Minute) „haben wir sogar die Chance, auf ein Tor zu verkürzen. Dann bekommen wir zwei fragwürdige Pfiffe. Aber so ist das in Kiel, ein solches Ding noch zu drehen, ist schwierig. Da musst du fünf, sechs Toren besser sein, um am Ende vielleicht mit einem zu gewinnen.“
Zu den liegengelassenen Chancen zählte der Rechtsaußen auch seine zwei vergebenen Siebenmeter: „Das hätten vielleicht die beiden entscheidenden sein können, wer weiß?“ Der Pfostenknaller sei vielleicht Pech gewesen. „Aber der andere, den ich gegen Wolff vergeben habe, der ärgert mich übelst. Da habe ich angefangen, zu überlegen: Ich denke, dass du denkst, dass ich denke ... Ich habe einfach zu schnell und blind geworfen, das war strunzdumm von mir. Letztlich habe ich mir dadurch auch meine Quote versaut, die vorher bei sehr guten 88 Prozent lag.“
Doch was geschehen ist, lässt sich leider nicht mehr ändern, weiß Weber: „Deswegen richtet sich jetzt der Fokus erst einmal auf das Spiel in Coburg. Und danach folgt zum Abschluss der Hinserie das Heimspiel gegen Melsungen. Und beide Spiele wollen wir unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen.“