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SC Magdeburg Lemke will zwei Punkte entführen

Finn Lemke will am Sonntag mit dem Handball-Bundesligisten SC Magdeburg zwei Punkte aus Kiel entführen.

Von Daniel Hübner 08.12.2016, 00:01

Magdeburg | Die Botschaften aus dem Reich der Nationalmannschaft beschäftigen natürlich auch Finn Lemke vom SCM. Da geht es einmal um die Geschichte um Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der nach der Weltmeisterschaft im Januar die deutschen Handballer in Richtung Japan verlässt. Und dann geht es um die WM-Absage von Hendrik Pekeler, der als Grund dafür die Erschöpfung nach dem langen und spielintensiven Jahr anführt.
Zu Sigurdsson sagt Lemke: „Das finde ich traurig, weil ich ihn als Fachmann und Mensch sehr schätze. Aber wenn man Klauseln im Vertrag hat und diese zieht, gehört das zum Geschäft.“ Und zu Kreisläufer Pekeler, seinem kongenialen Partner im Mittelblock des Nationalteams, erklärt der 24-Jährige: „Das finde ich schade. Er gehört zu den besten Spielern auf seiner Position in der Welt. Aber ich denke, wir werden den Ausfall genauso kompensieren können wie den von Patrick Wiencek bei der Europameisterschaft.“ Beim Titelgewinn im Februar hatte der Kreisläufer vom THW Kiel nämlich verletzungsbedingt gefehlt.
Mit Wiencek wird sich Lemke in diesen Tagen, ob per Videostudium oder im Taktiktraining, ausführlich beschäftigen, denn der 27-Jährige gehört zu dem Ensemble, das am Sonntag (15 Uhr/live Sport1) den SC Magdeburg zum Bundesliga-Duell empfängt. „Wir reisen mit vier Siegen in Serie im Rücken nach Kiel, das ist nicht schlecht“, meint Lemke. Und egal, ob nun allein der Name des Gegners bereits für eine schwere Aufgabe bürgt, betont Lemke: „Wir fahren dorthin, um zwei Punkte zu entführen.“
Aus der jüngsten Serie hat der SCM das nötige Selbstvertrauen gezogen. Er kam ja aus dem Abgrund gegen Hannover-Burgdorf (22:37) und arbeitete sich vor auf Platz sieben (16:12 Punkte) mit nur einem Zähler Rückstand auf Rang fünf. Lemke: „Unsere Schwäche wurde gerade gegen Hannover eklatant sichtbar: Wenn wir drei, vier Tore schlucken, dann fallen wir als Kollektiv sowohl im Angriff als auch in der Abwehr auseinander, jeder will es dann allein retten, aber so geht es eben nicht.“
Das hat sich geändert, und diese Änderung wurde nicht zuletzt beim jüngsten Sieg gegen den HC Erlangen deutlich, als der SCM zwischenzeitlich auch drei, vier Tore geschluckt, am Ende aber mit 27:25 gewonnen hatte. Lemke: „Wir haben die Ruhe behalten und an unsere Spielphilosophie geglaubt.“
An den Erfolgen hat auch er seinen Anteil: Nicht etwa, weil er so viele Tore wirft (14 in 14 Einsätzen). Aber zu seiner Bilanz zählen auch 20 geblockte Würfe, neun Ballgewinne und elf Assists, wie die Handball-Bundesliga auf ihrer Internetseite notiert. Die Grün-Roten bleiben trotz allem der krasse Außenseiter beim Tabellenzweiten THW (26:2), auch wenn die Chance auf ein positives Ergebnis in den letzten Wochen gestiegen ist. Aber selbst eine Serie von vier Pflichtspielsiegen ist noch kein Anlass für Jubelstürme. Lemke: „Ob wir wieder in der Spur sind, lässt sich schwer sagen. Ein Spiel ist immer von der Tagesform abhängig.“ Und die war beim SCM in dieser Saison allzu häufig allzu unterschiedlich.