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SC Magdeburg Gekämpft und einen Punkt gerettet

In einer hart umkämpften Partie trennte sich Handball-Erstligist SCM am Sonntag von MT Melsungen 28:28 (14:15).

Von Janette Beck 26.10.2015, 00:01

Magdeburg l Ex-Erfolgscoach Martin Schwalb, zurzeit TV-Experte, hatte in seiner Prognose für die „Hessisch-Niedersächsische Allgemeine“ Melsungen leicht im Vorteil gesehen und der MT einen Sieg zugetraut. Zum einen, weil das Team aktuell nicht unter so großem Druck stehe wie der SCM. „Zum anderen, weil Trainer Michael Roth schon länger in der Liga arbeitet als Geir Sveinsson. Erfahrungswerte sind unheimlich wichtig in diesem Geschäft.“
Soweit die Theorie zum Bundesliga-Kracher des Wochenendes. Doch auch in der Praxis sah es lange Zeit danach aus, als sollte Schwalb Recht behalten. Melsungen machte vor 6333 Zuschauern von Beginn an deutlich, mit welchen Ambitionen man als Tabellendritter angereist war, übernahm sofort das Zepter (3:1/3. Minute). Der SCM kam langsam, dann aber gewaltig in Gang. Robert Weber erzielte zunächst per Konter in Überzahl den 4:4-Ausgleich. Michael Damgaard beim 6:5 (9.) die erstmalige Führung. Und Zeljko Musa legte zum 7:5 (11.) nach.
Danach entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Der Gast ließ sich trotz vierfacher Unterzahl nicht beirren, spielte in der robusten Abwehr konsequent eine 5:1-Abwehr, provozierte die Hausherren so zu technischen Fehlern oder unplatzierten Würfen. Das wurde zum 8:8 (18.) und einer 12:10-Führung genutzt (25.).
Doch die Magdeburger hielten dagegen, glichen ihrerseits zum 14:14 aus. Zum Pausentee war noch nichts verloren, erst recht noch nichts gewonnen.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte erneut die MT. Ehe sich die Magdeburger umgesehen hatten, lagen sie mit 15:19 hinten (34.). Und zunächst sah es auch so aus, als könne sich der SCM von diesem Dämpfer nicht erholen. Doch dann erwachte der alte Kampfgeist. Alle zerrten an den Ketten, nach einem 3:0-Lauf zum 20:21 hatte sich der SCM wieder am Gegner festgebissen. Und er ließ nicht mehr los. Nach dem 24:24 (48.) wurde es noch härter, und durch die Pfiffe der Schiedsrichter noch hektischer. Der heiße Tanz gipfelte in der alles entscheidenden Schlusssekunde, als es Weber, der zuvor bei einen Strafwurf gepatzt hatte, in der Hand hatte, mit einem Siebenmeter den verdienten Punkt zu retten. Und diesmal traf der Torjäger – aus dem tragischen Helden des Pokalfinals von Hamburg wurde der Retter.
Trainer Geir Sveinsson: „Wenn man alles zusammennimmt, war das Unentschieden ein faires Resultat. Ich bin zufrieden, vor allen damit, wie sich die Mannschaft in den letzten 50 Sekunden gegen die Niederlage gestemmt hat.“
 
Magdeburg: Green, Quenstedt – Musa 3, Musche 7, van Olphen, Natek 3, Bagersted, Haaß 1, Bezjak 2/1, Weber 8/3, Saul, Damgaard 4, Lemke, Sohmann
Melsungen: Sjöstrand, Villadsen – Maric 2, Sellin 6, Forstbauer, Hildebrand, Danner, P. Müller 1, Boomhouwer, Rnic 4, Schneider 2, Allendorf 6/4, Vuckovic 2, M. Müller 5
Schiedsrichter: Immel/Klein. Zuschauer: 6333. Siebenmeter: SCM 6/4; Melsungen: 6/5. Zeitstrafen: 3/7.