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SC Magdeburg Gemischte Gefühle

Robert Weber vom SCM freut sich auf den Spaß beim All Star Game in Nürnberg, beklagt allerdings die Verletztenmisere seines Teams.

Von Daniel Hübner 03.02.2016, 00:01

Magdeburg l Für die Nominierung ins All Star Team ist es ganz gleich, welcher Nationalität die besten Akteure angehören. Der Österreicher Robert Weber wäre sicher auch als Australier in das Reich der Elite gewählt worden. So wie es ein Teil der 180 000 Teilnehmer an der Online-Wahl der Handball-Bundesliga letztlich getan hat, weshalb der Rechtsaußen vom SC Magdeburg am Freitag in der Nürnberg Arena (20.15 Uhr/live Sport1) zum traditionellen Duell gegen den Europameister inklusive SCM-Teamgefährte Finn Lemke antreten darf. Zum sechsten Mal ist Weber dann schon dabei. „Ich habe noch die fünf Ringe und Trikots von den vergangenen Veranstaltungen“, berichtete er stolz.

Australien war indes die Wahlheimat seiner Großeltern und für einige Jahre auch seiner Mama Loretta. Loretta kehrte zwar alsbald wieder zurück in die Alpen, behielt aber ihren australischen Pass. Und weil ihr Gatte Anton Weber zu den Urigsten der Österreicher aus Hard am Bodensee gehörte, hatte Loretta einen Doppelpass. Das hätte Robert Weber dazu berechtigt, im Nationalteam Australiens zu spielen, „doch diese Entscheidung hätte ich vor meinem 18. Lebensjahr treffen müssen“, sagte er. „Manchmal tut es ein bisschen im Herzen weh, dass man zur Elite der Bundesliga gehört, sich aber mit der Nationalmannschaft nicht auf internationaler Bühne präsentieren kann. Deshalb freue ich mich auf den EHF-Pokal, wo man noch mal eine Schippe drauflegen kann“, erklärte der 30-Jährige. Der SCM startet am 14.Februar (17 Uhr, Getec-Arena) mit dem Spiel gegen Aalborg Handbold in die Gruppenphase.

Weber ist aber nicht traurig, ein Österreicher zu sein. Zum einen „hat es bei uns einen Umbruch im Nationalteam gegeben und es macht viel Spaß mit der jungen Mannschaft“. Zum anderen steht noch die Qualifikation für die WM 2017 an. Im Juni trifft Österreich dabei auf Dänemark. „Für uns wäre schon Mazedonien ein schwerer Brocken gewesen“, weiß Weber.

Zunächst geht es für den besten Schützen der vergangenen Liga-Saison (271 Tore) nach Nürnberg. „Ich möchte einfach Spaß haben. Selbst Freunde aus Österreich haben sich angesagt.“ Am 10. Februar gegen DHfK Leipzig beginnt der Ernst der Rückrunde. Webers Gefühl? „Gemischt. Wir haben im Test gegen Saporoshje (31:32) aufgezeigt bekommen, wo unsere Baustellen liegen. Und wir haben für meinen Geschmack zu viele Verletzte.“

Diese könnten ihr eigenes All Star Team aufmachen: Matthias Musche (Knie), Zeljko Musa (Schulter), Marko Bezjak (Hand), Fabian van Olphen (Achillessehne), Nemanja Zelenovic (Nasenfraktur) und Michael Dam-gaard. Der Däne hatte bei der EM einen Schlag auf den rechten Ellenbogen kassiert. „So dick, wie der ist, muss ich kein Arzt sein, um zu wissen, dass er ausfällt“, sagte ein hörbar bedienter Trainer Bennet Wiegert am Telefon: „Aber es hilft nicht, rumzujammern. Wir haben noch genug Möglichkeiten.“