1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Klare Signale rund um den Pokalsieger

SC Magdeburg Klare Signale rund um den Pokalsieger

Die Saisonauftakt-Pressekonferenz des Handball-Bundesligisten SCM hatte eine besondere Strahlkraft, aber auch Signalwirkung.

Von Janette Beck 25.08.2016, 01:01

Magdeburg l Es gab in der 25-jährigen Bundesliga-Geschichte des SCM schon wesentlich kürzere Veranstaltungen anlässlich der Saisoneröffnung als die am Mittwoch im Firmensitz von Hauptsponsor Getec. Doch es gab diesmal auch – vom Pokalsieg angefangen, über fünf Olympiateilnehmer, vier Medaillengewinner und drei Olympiasieger bis hin zur Vertragsverlängerung mit Getec und Michael Damgaard und zu guter Letzt einer gut verlaufenden Saison-Vorbereitung trotz schmalen Kaders – viel nachzufeiern und zu besprechen.

Und so konnte Getec-Unternehmenschef Karl Gerhold („Ich freue mich, dass vom Olympiagold und auch von Finn Lemkes Bronze ein klein bisschen auf uns abfällt.“), gut damit leben, dass die gestern besiegelte Verlängerung des Sponsorenvertrages mit dem SCM, dessen Pokalsieg „so wunderschön war und immer noch nachhallt“ (siehe Infokasten) im Schatten des gerade heimgekehrten „Strahlemanns“ Damgaard und dessen Olympia-Gold stand.

Und das trotz der Signalwirkung des aufgestockten Sponsorenvertrages. Gerhold: „Wir erhöhen unseren Beitrag um 20 Prozent.“ Klar müsse das Geld für ein solches großzügiges Sponsoring (über Zahlen wird sich ausgeschwiegen) erstmal verdient werden, „aber ich würde mich freuen, wenn die Wirtschaft in und um Magdeburg dieses Signal aufnimmt“.

Ein klares Signal ist auch die Vertragsverlängerung von Damgaard (siehe Interview). Der 2015 an die Elbe gewechselte Rückraumlinke, dessen Kontrakt im Juni 2017 ausgelaufen wäre, bleibt bis 2018. Sportchef Steffen Stiebler sagte dazu: „Michael ist unser ,Faktor X‘. Einen solchen Spieler braucht der SCM, um weiter erfolgreich zu sein.“

Manager Marc Schmedt meinte: „Ich bin sehr froh, dass uns Michael Damgaard bis 2018 erhalten bleibt. In einer Saison hat er sich zum festen Bestandteil in der Mannschaft entwickelt. Dass er verlängert hat, zeigt mir, dass auch die Spieler an den Standort Magdeburg glauben.“

Über welches Budget der Pokalsieger beim prognostizierten „Anschluss an die Bundesliga-Spitze“ verfügt, dazu machte Schmedt keine genauen Angaben. Er ordnete den SCM mit einem von der Volksstimme geschätzten Etat in Höhe von 5,5 Millionen Euro „wirtschaftlich im Bereich von Melsungen, Göppingen und Balingen“ ein.

Wohin sportlich die Reise in der neuen Spielzeit gehen soll, dazu gab es indes unterschiedliche Aussagen. Schmedt sprach davon, „den Status quo nicht verwalten, sondern den Weg nach oben fortsetzen und in die Spitzengruppe reinwachsen“ zu wollen. „Je schneller, desto besser, aber eben immer Schritt für Schritt.“

SCM-Sportchef Steffen Stiebler erklärte zu den Saisonzielen: „Wir wollen natürlich nicht noch einmal 20 Jahre bis zum nächsten Pokalsieg warten. Und in der Bundesliga müssen wir uns nach Platz acht deutlich verbessern. Das grobe Ziel ist, wieder international dabei zu sein.“ Auf Nachfrage wurde er etwas konkreter: „International bereit sein heißt, um Platz fünf bis sechs mitzukämpfen.“

Trainer Bennet Wiegert war indes angesichts des bevorstehenden scharfen Starts am Wochenende im „kleinen Final Four“ das Hemd näher als die Rock: „Gleich der Auftakt gegen Gastgeber Nordhorn wird angesichts der Umstände kein leichter Durchmarsch. Uns verbleiben nach der Rückkehr der fünf Olympia-Teilnehmer gerade mal zwei Tage, um uns zu finden und die Spieler bestmöglich zu integrieren.“ Weil das aber erst „nach und nach“ passieren könne, baue er auf zunächst das Team, das sich vor Ort durch die Vorbereitung gequält habe: „Das haben sich die Jungs erarbeitet und auch so verdient.“