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SC Magdeburg SCM verschafft sich etwas Luft

Der kriselnde SCM hat sich am Mittwochabend mit einem 30:28 (12:11)-Arbeitssieg gegen Hannover-Burgdorf ein bisschen Luft verschafft.

Von Janette Beck 26.11.2015, 00:01

Magdeburg l Den Magdeburgern war anzumerken, dass es an diesem Abend um mehr als zwei Punkte oder um Reputation nach zuletzt wenig erbaulichen Auftritten ging. Es gab nicht wenige unter den 5960 Zuschauern in der Getec-Arena, die in dem Duell der Handball-Bundesliga gegen den punktgleichen Gast aus Niedersachsen sogar ein „Schicksalsspiel“ für SCM-Trainer Geir Sveinsson vermuteten.
Aber auch die nach durchwachsenen Ergebnissen ebenso unter Zugzwang stehenden Hannoveraner waren zunächst nicht in der Lage, die Gunst der Stunde zu nutzen. So gingen auf beiden Seiten die ersten drei Angriffe jeweils in die Hose. Langsam kam die Partie in Schwung, Weber erzielte beim 4:3 die mühsam erkämpfte Führung (13.).
Doch stand diesmal die Deckung des SCM einigermaßen kompakt, klemmte im Angriff die Säge. Martin Ziemer im Tor der Gäste war gut aufgelegt, aber auch sein Gegenüber, Dario Quenstedt (17 Paraden, davon zwei gehaltene Siebenmeter) war von Beginn an auf dem Posten. Seinen Paraden war es zu verdanken, dass die Hausherren nach dem 4:6 (16.) nicht noch deutlicher in Rückstand gerieten, sondern Tuchfühlung behielten.
In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, die Führung wechselte mehrfach, keinem Team gelang es, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Und so ging es mit einem knappen 12:11 in die Kabine.
Nach einem guten Start in die zweite Halbzeit schien es beim 17:14 durch Yves Grafenhorst so, als könne sich der SCM ein wenig Luft verschaffen (40.).
Doch Hannover ließ sich nicht abschütteln, vor allem Sven-Sören Christophersen (10 Tore) war in Schusslaune. Als Kai Häfner den Treffer zum 20:20-Gleichstand erzielte, drohte das Spiel und auch die Stimmung in der Halle zu kippen. Pfiffe wurden laut.
Doch eben noch tief enttäuscht, feierten die Zuschauer auf den Rängen anschließend den 4:0-Lauf des SCM zum 24:20 (50.). Aber noch waren zehn Minuten zu spielen, und die Gäste machten nicht den Eindruck, als wollten sie sich kampflos ergeben. So blieb es spannend. In der Schlussphase, als es noch mal eng zu werden drohte, war Quenstedt im Tor zur Stelle und hielt den Sieg fest. Zu diesem steuerte außerdem Geburstagskind Robert Weber (30) als bester Werfer der Grün-Roten acht Tore bei.
Trainer Geir Sveinsson erklärte nach der Partie: „Dass diese zwei Punkte wichtig für uns waren, ist klar. Wir haben in der ersten Halbzeit vor allem die in der Deckung gewonnenen Bälle vorne zu leicht weggeworfen. Wir hätten diese Möglichkeiten besser nutzen müssen. Aber ich bin stolz auf meine Spieler, dass sie konsequent weitergespielt haben.“
SCM-Sportchef Steffen Stieblers Reaktion auf Pfiffe aus dem Publikum: „Wenn sie bereits in einer so frühen Phase kommen, macht das die Mannschaft nur noch unsicherer.“
SC Magdeburg: Quenstedt, Green – Musa, Musche, van Olphen, Bagersted 6, Grafenhorst 6, Haaß, Bezjak 3, Weber 8/2, Saul, Damgaard 4, Zelenovic 3, Lemke
Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch – Patrail 2, Hykkerud, Häfner 6, Szücs, Karason 2, Dräger, Schmidt 2, Olsen 3, Hinz 2, Christophersen 10, Kastening 1
Schiedsrichter: Moles/Pittner. Zuschauer: 5960. Siebenmeter: SCM 2/2; TSV 2/0. Zeitstrafen: 1/1.